PRESSEARCHIV 2012

 

26.11.2012

PiumBus fährt wieder auf Anruf - Viermal am Tag werden Ortsteile angefahren

25.11.2012

Landtagskandidaten beantworten Fragen zum Thema Bahn im Rathaus Osnabrück

30.10.2012

Haller Bahnhof steht zum Verkauf

16.10.2012

Nächstes IHW-Treffen am 14.12. in Osnabrück

02.10.2012

Planos informiert Rothenfelder Tourismusausschuss über 30-Minuten-Takt für Haller Willem

28.09.2012

Pium-Bus fährt auch ab Oktober weiter – jetzt ohne Anruf ab 1. Oktober

28.09.2012

Ampel, 30-Minuten-Takt, Piumbus und Fußball-Cup - Aktuelle Haller-Willem-Planungen in der Diskussion

21.09.2012

Die Brücke ist vom Tisch

17.09.2012

Mit Haller Willem und Pium-Bus zum Kartoffelmarkt Borgholzhausen

03.09.2012

Nächstes IHW-Treffen am 27.09. in Steinhagen

22.08.2012

Von Freitag an wieder freie Fahrt: Bahnübergang Bahnhofstraße: Bauarbeiten vor dem Abschluss – Anlieger klagen über Umsatzeinbußen

21.08.2012

Mit Flatterband Übergang gesichert: »Bahnloch« Bödinghausen: Lichtsignalanlage nach Unfall repariert – Planungen um Ausbau machen Fortschritt

17.08.2012

Pkw fährt gegen »Haller Willem« - 45-jähriger Haller bleibt nach Unfall unverletzt

16.08.2012

Von Freitag an Einschränkungen im Bahnverkehr - Züge werden zwischen Brackwede und Bielefeld durch Busse ersetzt – OWD-Ausfahrt Stapenhorststraße gesperrt

20.07.2012

Am Ende entscheidet der Preis - Bahnhofsgebäude steht zum Verkauf: 205000 Euro Verhandlungsbasis – gastronomische Nutzung vorstellbar

18.07.2012

15. Sparkassen-Jazz-Festival – ein Hauch Musikgeschichte

13.07.2012

Aktualisiert: Nächstes IHW-Treffen am 20.08. in Borgholzhausen

10.07.2012

Nächstes IHW-Treffen am 12.07. in Osnabrück

03.07.2012

»Hier schlägt das Herz dieser Gegend«  - Interessengruppen plädieren für Erhalt des Bahnhofs und des Pium-Busses

28.06.2012

Haller-Willem-Gaststätte am Bahnhof Sutthausen wieder geöffnet - Begehung am Bahnhof Borgholzhausen am kommenden Montag

21.06.2012

Bahnhof Hilter: Als noch tonnenweise Goldocker verladen wurde

01.06.2012

Verschlusssache Fahrrad - Ravensberger Jugendbildungshaus betreibt Haller Radstation

13.05.2012

Immer wieder Kohle im Bahnhof Wellendorf

10.05.2012

Dissen fordert Halbstundentakt für den Haller Willem

04.05.2012

Pink muss raus - Elektromotor statt Muskelkraft: Haller Willem wird auf elektronische Steuerungstechnik umgerüstet

03.05.2012

Als die Menschen mobil wurden - Geschichte des „Haller Willem“ in der Historischen Reihe der Neuen Westfälischen

28.04.2012

Nächstes IHW-Treffen am 25.05. in OS-Sutthausen

28.04.2012

Haller-Willem-Initiative: Nach Radstation Halle auch Fortbestand für Piumbus und B3 sichern

22.04.2012

Nächstes IHW-Treffen am 27.04. in Borgholzhausen

23.03.2012

Vorschläge für Fortbestand der Radstation  - IHW: Sozialpolitische Bedeutung sehen

22.03.2012

Weiterhin Fahrzeugführer gesucht - Initiative Haller Willem bei Nordwestbahn

11.03.2012

Georgsmarienhütte: Großer Bahnhof für den Präsidenten

09.03.2012

Haller-Willem-Initiative: Radstation erhalten

17.02.2012

Hankenberge war der Gipfel - Am „Kleinen Brenner“ musste manche Lok passen

17.02.2012

Nächstes IHW-Treffen am 16.03. in Künsebeck

10.02.2012

Bahnhof Kloster Oesede hieß früher Ottoschacht

19.01.2012

Brücke bauen oder dicht machen

18.01.2012

„Noch mehr Haller Willem möglich”

14.01.2012

Storck-Betriebskicker gewinnen Haller-Willem-Cup

13.01.2012

RWE Deutschland würdigt Initiative Haller Willem mit dem Klimaschutzpreis 2011 - Die Weichen richtig gestellt

11.01.2012

Sutthausen: Hanna Börger und Sarah Irwin eröffnen im Frühjahr „Wilde Triebe“

07.01.2012

Haller-Willem-Cup am 14.01.

07.01.2012

Serienstart Bahnofsgeschichte(n): Die Grande Dame in Dissen/Bad Rothenfelde

04.12.2012

»Das ist grober Unfug« Anlieger am Bödinghauser Bahnübergang wollen notfalls erneut gegen Brücke klagen

 

 


26.11.2012
Bericht: HK


PiumBus fährt wieder auf Anruf - Viermal am Tag werden Ortsteile angefahren

Borgholzhausen - Er fährt wieder, der heiß begehrte PiumBus. Er ist nagelneu, mit vielen bunten Aufklebern versehen und wird auf vielfachen Wunsch aus der Bevölkerung auch wieder einige abgelegene Ortsteile auf Anruf mit dem Bahnhof und der Kernstadt verbinden.

Er wird jetzt allerdings nicht mehr von der GAB Halle betrieben, die bekanntlich in die Insolvenz gegangen ist. Der Ex-Geschäftsführer Udo Mescher hatte noch versucht, mit einigen engagierten Bürgern einen Verein aufzustellen, der den Bus weiterhin betreibt, was dann aber gescheitert. Dazu die Begründung der Stadt: "Die BVO möchte einen zuverlässigen und erfahrenen Profi dort haben". Der Profi ist jetzt die Firma Leeker Touristik, die zusammen mit den anderen Partnern einen neuen Bus angeschafft hat. Der alte Bus hatte schon über 400.000 km gelaufen und war einfach nicht mehr zuverlässig genug.

Manfred Warias von der Stadtverwaltung stelle jetzt am Bahnhof den neuen Bus der Öffentlichkeit vor. Es gibt zwei Fahrer, Gabi Kansteiner und das "PiumBus"-Urgestein Jochen Brante, die die Bürger durch die Stadt kutschieren.

Da zunächst die Ortsteile nicht mehr angefahren werden sollten, gab es Proteste aus der Bürgerschaft. Die Stadt hat sich dann dafür eingesetzt, so dass es jetzt eine Lösung gibt. Wenn der Bus am Bahnhof steht, kann er auch "Mietwagenfahrten" erledigen. Das heißt, er fährt nicht als Linie 190, sondern eben als Mietwagen. Der jeweilige Fahrer kann unter Telefon 0151-57693300 angerufen werden und kann Fahrgäste von den Ortsteilen Kleekamp, Westbarthausen, Casum und Holtfeld zum Bahnhof fahren. Das kostet für Erwachsene einen Euro, für Kinder die Hälfte. Das müssen auch Schüler und Behinderte zahlen. Wer von da aus weiter nach Pium fahren möchte, muss dann für die Linie 190 1,50 Euro bezahlen.

Busfahrer Jochen Brante betonte, man fahre aber nur die Siedlungsmittelpunkte an, sonst wäre der PiumBus nicht mehr rechtzeitig am Bahnhof. Der "Mietwagen" fährt viemal am Tag von Montag - Freitag, zwei vormittags, einmal nachmittags und einmal abends. Manfred Warias: "So haben wir die Wünsche möglichst alle erfüllt".

> zurück nach oben
 


25.11.2012
Bericht: NOZ


Landtagskandidaten beantworten Fragen zum Thema Bahn im Rathaus Osnabrück

Osnabrück. Wie den Bahnverkehr in Osnabrück voranbringen? Dieser Frage stellten sich die Landtagskandidaten Anette Meyer zu Strohen (CDU), Frank Henning (SPD), Thomas Thiele (FDP), Volker Bajus (Grüne), Maik Schoske (Linke) und Christian Nobis (Piraten) bei einer Podiumsdiskussion im Rathaus.

Wie schätzen Sie die Qualität des Schienenpersonennahverkehrs ein?, lautete die Frage an die SPD. „Wer kann sich perspektivisch das Auto noch leisten?“, fragte Frank Henning. Der Ausbau des ÖPNV sei von zentraler Bedeutung. Allerdings sei völlig unklar, wie weit die Finanzierung nach Auslaufen des Entflechtungsgesetzes 2019 weitergehe. „Der Bund muss sich einsetzen, dass weiter Mittel gezahlt werden.“ Ob Bus, Bahn oder beides: Der Rat habe eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.

Gute Bahnverbindungen nutzen auch Handel und Gewerbe, zu der Aussage nahm Thomas Thiele Stellung. Die FDP sei seit 1992 interessiert, dass „wir uns über die Stadtbahn unterhalten“, sagte er. Dies könne jedoch nicht die einzige Lösung sein. „Was die Nordwestbahn „oben rausbläst“, sei teilweise schlechter als ein Auto in der Umweltzone. Mit neuen Angeboten müsse eine Konkurrenzsituation geschaffen werden. Ein Halt in Vehrte nütze nur, wenn Menschen aus ländlichen Regionen auch dorthin kämen. Der Lärmschutz für Bürger in Vehrte, Belm oder Osnabrück sei ebenso zu bedenken.

Wie er zum Ausbau Rosenplatz, Tecklenburger Nordbahn oder einer 30-Minuten-Taktung des Haller Willems stehe, wurde Voker Bajus gefragt. Er kritisierte zunächst die CDU und FDP, die „hätten die letzten Jahre genug Zeit gehabt zu reaktivieren“. Bajus sprach von einem „Bewusstseinswandel“. Es seien junge Leute, die auf Bahn und Bus setzten, da ihnen „das Prestigeobjekt Auto nicht so wichtig ist“. Die Vorschläge halte er alle für „real“. Und noch „ein oder anderer Bahnhalt“.

Wie bewerten Sie die Endlichkeit der Ressourcen?, so die Frage an die CDU-Kandidatin. Elektromobilität sei ein wichtiges Thema, so die Antwort. „Wir stoßen überall auf großen Widerstand“, sagte die Politikerin über den Netzausbau. Doch der Ausbau sowie neue Technologien seien notwendig, um die Umstellung auf regenerative Energien zu bewältigen. Sie setze sich für eine unabhängige Klimabehörde ein.

Was Osnabrück von Straßenbahn-Pionieren wie Karlsruhe lernen könne?, sollte Maik Schoske beantworten. „Wir sind gegen O-Busse.“ Eine Stadtbahn sei viel attraktiver für die Bürger als Busse und Autos – auch was Wartezeiten an Ampeln anbelange. In peripherer Lage müssten Park-and-ride-Parkplätze eingerichtet werden. Alte Bahnhöfe könnten beispielsweise aktiviert werden, so der Kandidat. Er spielte an auf das Versäumnis der Stadt, sich ein Vorkaufsrecht für die Rampe am Rosenplatz zu sichern. „Gut wäre dann auch ein Kurzstreckenticket.“

Welche Rolle spielen Bürgergruppen für die Arbeit ihrer Partei?, lautete die Frage an Pirat Christian Nobis. Expertenwissen sei in den politischen Diskurs mit aufzunehmen – „nicht nur in den innerpolitischen“. Ein anderer Punkt war ihm ebenso wichtig: Fahrplaninformationen verschiedener Anbieter auf einer Seite gesammelt mit dem Smartphone abrufen zu können.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der Initiative Haller Willem und anderen Verkehrsinitiativen in Osnabrück und Umgebung.

> zurück nach oben
 


30.10.2012
Bericht: WB


Haller Bahnhof steht zum Verkauf
Land und Bahn wollen Stadt als Investor gewinnen – Fördergelder für Gutachten in Aussicht

Halle - Die Deutsche Bahn will sich von ihrem »Empfangsgebäude« am Haller Bahnhof trennen. Die Stadt bekommt ein Vorkaufsrecht und damit Mitsprachemöglichkeiten im weiteren Verfahren. Ein konkretes Angebot liegt im Rathaus jedoch noch nicht vor. Im Gegenteil: Die Bürgermeisterin erfuhr von diesen Plänen erst durch die Medien.

Seit 2002 haben bereits mehr als 100 Bahnhöfe in NRW neue Eigentümer und damit oft auch ein neues Gesicht und eine neue Nutzung bekommen. Die Bahn versucht, unter anderem Betriebsgebäude zu veräußern, die für die Abwicklung des Zugverkehrs nicht direkt benötigt werden, und hat dafür gemeinsam mit dem Land NRW die Bahnentwicklungsgesellschaft NRW (BEG) gegründet. Sie soll die Immobilien im Auftrag der Bahn und zugleich im Sinne der öffentlichen Hand verkaufen.

Werden die Weichen für die Zukunft des Haller Bahnhofs bald neu gestellt? Die Deutsche Bahn will das Empfangsgebäude (links im Bild) samt Vorplatz und Zufahrt zur Radstation verkaufen. Als Investor sähe man gern die Stadt Halle. Fördergelder sind in Aussicht. Foto: M. BrandGestern ist in Wetter/Ruhr von Vertretern der Bahn und Verkehrsminister Michael Groschek das »3. Empfangsgebäude-Paket NRW« unterzeichnet worden. Neben 30 weiteren Bahnhöfen ist nun recht kurzfristig auch Halle mit in den Topf gekommen. Neue Verkaufspläne gibt es in OWL außerdem für Altenbeken, Bünde, Bad Oeynhausen, Minden und Petershagen-Windheim. Minister Groschek: »Es geht darum, für weitere Bahnhofsgebäude eine neue Perspektive zu finden.«

Vorrangig bietet die BEG den Kommunen die städtebaulich oftmals zentralen Gebäude an. »Ohne Zweifel ist unser Bahnhof ein wichtiger Punkt der Infrastruktur. Da klingt es grundsätzlich reizvoll, Einfluss nehmen zu können. Wir werden ein Angebot in jedem Fall ernsthaft prüfen«, sagte Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann in einer ersten Reaktion auf die Nachricht. Sie werde jetzt abwarten, mit welchen Optionen die Bahn an die Stadt herantritt.

Dies werde zeitnah geschehen, kündigte BEG-Projektleiter Carsten Kirchhoff gestern im WB-Gespräch an. Er erläuterte auch das weitere Verfahren, das in anderen Kommunen vielfach zum Erfolg geführt habe: Mit einem Eigenanteil von 1000 Euro kann die Stadt bei grundsätzlichem Interesse den Weg für eine umfassende Begutachtung des Bahnhofsgebäudes ebnen. Die Kosten hierfür werden aus einem Fördertopf des Landes getragen, in dem insgesamt 180000 Euro zur Verfügung stehen. Ziel ist es, gemeinschaftlich (bahn-)technische Fragen zu klären und vor allem, den Verkehrswert und die Qualität der Bausubstanz zu ermitteln. Am Ende des Prozederes steht der Preis X. Für diesen könnte die Stadt die Immobilie – in Halle gehören auch der Vorplatz sowie die Durchfahrt zur Radstation dazu – kaufen oder alternativ einen (lokalen) Investor benennen. »Die Vermarktung vor Ort funktioniert meist sehr viel besser. Die Bahnhöfe werden erheblich aufgewertet«, berichtet Projektleiter Kirchhoff von bisherigen Erfahrungen.

Derzeit haben im Bahnhofsgebäude lediglich eine Eisdiele und eine Reiseagentur ihren Platz. Das Areal der dahinter liegenden Radstadtion befindet sich im Besitz der Stadt Halle. Im Rahmen der Expo 2000 war erheblich in das Bahnhofsumfeld investiert worden.

> zurück nach oben
 


14.12.2012
Bericht: IHW


Nächstes IHW-Treffen am 14.12. in Osnabrück

Die Initiative Haller Willem trifft sich das nächste Mal am 14.12.2012 um 15.30 Uhr bei der NordWestBahn in Osnabrück (Alte Poststraße 9). Anschließend erfolgt eine Stellwerksbesichtigung am Hauptbahnhof. Themen sind die weiteren Planungen der NWB ab 2013, die aktuellen Entwicklungen der Fahrgastzahlen und die Einführung des Niedersachsentarifs. Anmeldungen unter Tel. 0170-6917390.

> zurück nach oben
 


02.10.2012
Bericht: NOZ


Planos informiert Rothenfelder Tourismusausschuss über 30-Minuten-Takt für Haller Willem

Bad Rothenfelde - Für einen Kurort wie Bad Rothenfelde wäre ein 30-Minuten-Takt auf der Haller-Willem-Strecke nur von Vorteil. Das Heilbad werde sich daher für eine Verbesserung der Taktung einsetzen, kündigte Bürgermeister Klaus Rehkämper in der jüngsten Sitzung des Tourismusausschusses an. Dort berichtete Gerd Stolle von der Planos über den Stand der Dinge zum 30-Minuten-Takt.

„Ich möchte ausdrücklich vor zu hohen Erwartungen warnen, denn wir stehen erst ganz am Anfang der Überlegungen einer Umstellung“, betonte Stolle, ehe er den Ausschuss über das Angebot, die Fahrgastentwicklung, Finanzierung und Aktivitäten der Nordwestbahn informierte.

 Gut unterwegs: Die Fahrgastzahlen auf der Strecke des Haller Willem – wie hier in Hankenberge – entwickeln sich positiv. Foto: Klaus Lindemann Stolle spannte den Bogen zurück in das Jahr 2005, in dem der Abschnitt von Dissen-Bad Rothenfelde bis Osnabrück reaktiviert wurde, über die Einführung von Spätfahrten am Samstag im Dezember 2010 bis hin zur Einführung des Stunden-Taktes am Sonntag im Dezember 2011. Er wies in diesem Zusammenhang auch auf Angebote beim Freizeitverkehr hin, wie zum Beispiel auf die „Streifzüge“ zur Lebkuchenfabrik in Borgholzhausen.

Die Reaktivierung des Abschnitts zwischen Osnabrück und Dissen-Bad Rothenfelde habe zu einer deutlichen Steigerung der Nachfrage geführt, berichtete Stolle. So wurden vor der Inbetriebnahme des niedersächsischen Abschnitts im Jahr 2004 auf NRW-Seite rund eine Million Fahrgäste gezählt, während im Jahr 2010 auf der Gesamtstrecke von Osnabrück nach Bielefeld etwa 1,7 Millionen Menschen pro Jahr befördert wurden: „Daraus ergibt sich eine Steigerung der Fahrgastzahlen von rund 80 Prozent von 2004 bis 2010“.

Legt man die Zahl von 2005 – also nach der Reaktivierung – mit der aus 2010 zugrunde, so konnte in diesem Zeitraum die Zahl der Fahrgäste auf der Gesamtstrecke von 1,3 Millionen auf 1,74 Millionen gesteigert werden, was einem Anstieg von 34 Prozent entspricht. Auf dem Teilabschnitt von Osnabrück nach Dissen-Bad Rothenfelde waren 2005 rund 550000 Fahrgäste unterwegs, fünf Jahre später waren es 710000, was ein Plus von 30 Prozent ausmacht. Deutlich positiv verändert haben sich die Fahrgastzahlen am Bahnhof Dissen-Bad Rothenfelde, wo die Nachfrage im Jahr 2002 bei 320 Ein- und Aussteigern lag, was sich 2010 auf 820 wesentlich erhöhte: „Somit eine positive Veränderung von 161 Prozent“, erklärte Stolle. Als vorbildlich bewertete er die Verknüpfung von Bus und Schiene.

Den gestiegenen verkehrlichen Ansprüchen werde demnächst der Kreiselbau am Bahnhof gerecht. Zusätzlich soll das vorhandene Park-and-ride-Angebot erweiterte werden. Um den 30-Minuten-Takt einführen zu können, müssen im Wesentlichen zwei Begegnungspunkte zweigleisig ausgebaut werden, so zum Beispiel in Oesede/Sutthausen und in den Bereichen Westbarthausen/Dissen, um Begegnungen zu ermöglichen. Zur Finanzierung sei eine Summe im zweistelligen Millionenbereich erforderlich, Details nannte Stolle nicht. Nur so viel: Nur mit Zuschüssen von Bund und Land sei eine Taktverdichtung überhaupt möglich. Edmund Tesch (CDU) brachte es auf den Punkt: „Zwei Länder müssen sich einigen, was unter Umständen nicht leicht sein wird.“

> zurück nach oben
 


28.09.2012
Bericht: OWLV


Pium-Bus fährt auch ab Oktober weiter – jetzt ohne Anruf ab 1. Oktober

Borgholzhausen - Ab kommenden Montag, 1. Oktober 2012, wird der Pium-Bus“ (Linie 190) in Borgholzhausen auf eine feste Bedienung mit neuem Fahrplan umgestellt. Für Borgholzhausener entfällt damit die Notwendigkeit den Fahrtwunsch vorab telefonisch anzumelden.

Weiterhin verbindet diese Linie die Stadt Borgholzhausen mit dem Bahnhof. Allerdings wird künftig die Ortsanbindung dann nicht mehr bis Westbarthausen, sondern von bzw. bis zur Gesamtschule gehen. Aufgrund der Festbedienung (ohne vorheriger Fahrtanmeldung) musste der Fahrplan der Linie 190 um einige wenige Fahrten, die allerdings in der Vergangenheit kaum genutzt worden sind, reduziert werden.

„Für unsere Fahrgäste ist das jetzt regelmäßige Angebot nach einem festen Fahrplan ein attraktiver Kompromiss, der zusammen mit dem Kreis Gütersloh und der Stadt Borgholzhausen erarbeitet wurde und durch die gemeinsame Finanzieung den Pium-Bus bis Ende 2017 auf solide Füße gestellt. Wirt gehen davon aus, dass künftig noch mehr Kunden die Linie nutzen werden“, so Peter Daszko, Leiter des RegioCenters BVO. Die Linie 190 verkehrt nicht nur von montags bis freitags stündlich einmal von 7 Uhr morgens bis 19 Uhr abends. Auch samstags gibt es ein gutes Taktangebot zwischen 8 Uhr und 17 Uhr.

Durch die Insolvenz der GAB (Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung) ist ein Wechsel beim Linienbetreiber notwendig geworden. Innerhalb der letzten neun Jahre hat die Initiative mit dem Pium-Bus ein zuverlässiges Verkehrsangebot etabliert. Als Nachfolge hat die BVO das ortsansässige Unternehmen Leeker mit der Durchführung der Verkehre auf der Linie 190 beauftragt. Damit ist sichergestellt, dass es weiterhin ein verlässliches Angebot für Borgholzhausener gibt. Auch die Firma Leeker wird künftig einen Kleinbus auf der Linie einsetzen.

Alle Fahrpläne stehen unter www.ostwestfalen-lippe-bus.de zum Download bereit, für Fragen stehen die Mitarbeiter der DB Bahn Ostwestfalen-Lippe-Bus unter 01805 - 60 70 85 (Festnetz: 14 ct/min; Mobil: max. 42 ct/min) zur Verfügung.

> zurück nach oben
 


28.09.2012
Bericht: IHW


Ampel, 30-Minuten-Takt, Piumbus und Fußball-Cup - Aktuelle Haller-Willem-Planungen in der Diskussion

Steinhagen – Eigentlich wollten die Mitglieder der Initiative Haller Willem (IHW) endlich die Fußgängerampel am Bahnhof Steinhagen testen, die mehr Sicherheit bringen soll. Jedoch nutzte der Druck auf den Ampelknopf am vergangenen Donnerstag nichts: Die Lichtsignale sind noch immer nicht in Betrieb. Nun will die IHW auf die Einhaltung der Zusage drängen, dass spätestens Mitte Oktober die Ampel funktioniert.

Beim anschließenden Treffen im Heimathaus Amshausen überbrachte der Osnabrücker Axel Wiesehahn über 600 weitere Unterschriften für die Fortsetzung des 30-Minuten-Taktes auf der Haller-Willem-Strecke über Bielefeld-Halle hinaus bis Osnabrück. Damit haben inzwischen über 5.200 Unterzeichner das Anliegen unterstützt, das insbesondere Berufstätigen eine bessere Verzahnung von Arbeitszeit und Bahnankunft bzw. –abfahrt bringen soll. Aufgenommen ist dieses Anliegen bereits in den Nahverkehrsplan für Westfalen-Lippe. Alle niedersächsischen Anliegerkommunen von Dissen / Bad Rothenhfelde bis Osnabrück haben Beschlüsse für die Aufnahme in den dortigen Nahverkehrsplan befasst, der im kommenden Frühjahr beschlossen werden soll. Die Entscheidung liegt dann im vor allem bei der Landesnahverkehrsgesellschaft in Niedersachsen. Erforderlich sind im wesentlichen zwei weitere Begegnungspunkte, und zwar in den Bereichen Westbarthausen / Dissen und Oesede / Sutthausen. Druck will die IHW über die Kandidaten zur niedersächsischen Landtagswahl machen bei einer Podiumsdiskussion am 19. November im Osnabrücker Rathaus.

Begrüßt wurde die Entscheidung aus Borgholzhausen, den Piumbus auch zukünftig an Wochenenden einzusetzen. Schon jetzt habe der Oeseder Heimatverein Interesse bekundet, mit dem Haller Willem im kommenden Jahr den Kartoffelmarkt zu besuchen. Der Kompromiss zum Bahnloch Bödinghausen biete die Chance, endlich mehr Sicherheit an diesem Bahnübergang zu erreichen.

Anmelden können sich interessierte Fußballmannschaften für den 9. Haller-Willem-Cup, der am 19. Januar in Osnabrück stattfindet, über Tel.: 0170 6917 390 oder E.-Mail Hallo@Hallo-Willem.de. Für das Frühjahr ist eine Leberblümchen-Wanderung zwischen Künsebeck und Steinhagen geplant. Auch die Teilnahme am Stadtfest in Halle am 9. Mai steht auf dem IHW-Plan für das kommende Jahr. Besucht werden soll nach Eröffnung das angekündigte Restaurant am Bahnhof Künsebeck.

Während Lob dem Georgsmarienhütter Bürgermeister Ansgar Pohlmann galt, seine Zusage eingehalten zu haben, Bahnhofs-Schilder in Oesede und Kloster Oesede anzubringen, wird am Bahnhof Sutthausen noch immer ein seitlicher Wetterschutz am Bus-Wartehäuschen vermisst.

> zurück nach oben
 


21.09.2012
Bericht: HK


Die Brücke ist vom Tisch

Borgholzhausen - Aufatmen von allen Seiten, die Kuh ist vom Eis: Die von der Stadt gewünschte Brücke über das Bahnloch ist vom Tisch. Weil die Grundstückseigentümer es so wollen, kommt ein beschrankter und höhengleicher Bahnübergang. Erhoffter Baubeginn im nächsten Jahr.

Um weitere Verzögerungen zu vermeiden, empfiehlt der Hauptausschuss einstimmig dem Rat, und der wird sicherlich nicht anders entscheiden, den Bahnübergang Bödinghausen auf der Strecke des Haller Willem mit einer dem Stand der Technik entsprechenden Sicherung unter Vorbehalt der Zustimmung der betroffenen Grundstückseigentümer auszubauen. Das ist jetzt also das, was die Anlieger schon immer wollten.

Bürgermeister Klemens Keller bezeichnete die Planung als eine lange Geschichte. Wegen des aktuellen Unfalls, ein Auto hatte vor ein paar Wochen den Haller Willem im Bahnloch gerammt, es gab glücklicherweise keine Verletzten, müsse die Sicherung des Übergangs möglichst schnell realisiert werden. Rolf Syassen, Fraktionsvorsitzender der SPD, betonte in der Diskussion, seine Partei werde dem zustimmen. Allerdings sei die Brücke die sicherste Lösung gewesen, bedauerte er. Dagegen frohlockte Dieter Rerucha von den Piumer Unabhängigen, der BU: „Wir haben von Anfang an die höhengleiche Lösung mit einer Schranke favorisiert.” Der Unfall sei passiert, bevor die Sicherung gebaut wurde und deshalb könne man nicht damit für eine Brücke argumentieren, das sei unredlich. Unfälle gebe es immer.

Arnold Weßling als Chef der Fraktion der Christdemokraten stellte fest, der jetzige Zustand sei sehr unsicher und das Argument, vor dem Unfall noch benutzt, es sei nichts passiert, sei sehr mutig gewesen. Immer wieder seien dort Unfälle passiert, glücklicherweise nicht mit ganz schlimmen Folgen. Auch er betonte, die Brücke sei die sicherste Lösung. Deshalb werde seine Fraktion sich auch der Stimme enthalten, man wolle der Entwicklung nicht im Wege stehen. Bei der Abstimmung enthielt sich das CDU-Fraktionsmitglied Regina Hartlage jedoch nicht, sie war offensichtlich anderer Meinung als der Fraktionsvorsitzende. „Ich bin froh, dass es diese Lösung jetzt gibt”, äußerte sich Heidi Kleinehagenbrock-Koster von den Grünen dazu. Eine Brücke war nicht zu realisieren, da müsste man sich dann auch damit nicht aufhalten.

Die Entwicklung der vergangenen Monate: Am 29. März hatte der Piumer Rat bekräftigt, dass die Böschungsbrückenvariante die sicherste und wirtschaftlichste Lösung darstelle. Die Verwaltung sollte für eine zügige Umsetzung vor allem auch noch einmal mit den Grundstückseigentümern sprechen. Am 3. Juli fand im Piumer Rathaus ein erneutes Gespräch mit den Grundstückseigentümern, Vertretern der DB-Netz AG, der Stadt und dem Planungsbüro statt. Es stellte sich heraus, dass die Anlieger weiterhin eine Brücke über die Gleise kategorisch ablehnen.

Schon am 2. Mai hatte die für die Schienenanlage zuständige DB-Netz AG an die Stadt Pium geschrieben, sie stehe für die Planung einer Brücke allein aus zeitlichen Gründen nicht zur Verfügung. Sie rechnete dann mit einer Klage der Grundstückseigentümer, das würde nach ihrer Erfahrung etwa drei Jahre dauern und der Ausgang des Prozesses sei auch ungewiss. Sie hätte sich deshalb entschlossen, den Bahnübergang zu belassen, wie von den Anliegern vorgeschlagen, und ihn »mittels einer technischen Sicherung« umzurüsten.

> zurück nach oben
 


17.09.2012
Bericht: IHW


Mit Haller Willem und Pium-Bus zum Kartoffelmarkt Borgholzhausen

Mit Haller Willem und Pium-Bus nach Borgholzhausen zur Burg Ravensberg Borgholzhausen

44 Niedersachsen nutzten das Angebot der Initiative Haller Willem, mit der Bahn den Kartoffelmarkt zu besuchen. Die Aufgabe des Pium-Busses übernahm die Firma Leeker. Besucht wurde auch die Ravensburg. Für manche war es der erste Blick über die Landesgrenze mit dem Haller Willem. Gefragt wurde bereits, ob das Angebot im nächsten Jahr wiederholt werde.

> zurück nach oben
 


03.09.2012
Bericht: IHW


Nächstes IHW-Treffen am 27.09. in Steinhagen

Die Initiative Haller Willem trifft sich das nächste Mal am 27.09.2012 um 17 Uhr im Heimathaus Amshausen in Steinhagen. Zuvor wir dum 16.35 nach Ankunft des Zuges aus Osnabrück die neue Fußgängerampel am Bahnhof getestet. Anmeldungen unter Tel. 0170-6917390.

> zurück nach oben
 


22.08.2012
Bericht: WB


Von Freitag an wieder freie Fahrt: Bahnübergang Bahnhofstraße: Bauarbeiten vor dem Abschluss – Anlieger klagen über Umsatzeinbußen

Steinhagen (WB). Die Zeit der großen Umleitung ist vorbei: Am Freitag wird der Bahnübergang an der Bahnhofstraße wieder geöffnet. Das wird nicht nur die Autofahrer freuen, sondern vor allem die gewerblichen Anlieger, die durch die dreiwöchige Vollsperrung mitunter erhebliche Umsatzeinbußen zu verkraften haben.

»Wir haben ja Verständnis, dass der Bahnübergang gemacht werden muss«, sagt Serdar Akarsu. Doch den Inhaber des »Kulturbistros Serdar« im früheren Bahnhofshotel haben die Bauarbeiten vor der Haustür besonders hart getroffen, hatte er doch die Gaststätte Anfang Juni gerade erst eröffnet. Der Start sei vielversprechend gewesen, wie Mitarbeiterin Birgit Ellerbeck sagt. Doch dann kamen die Bauarbeiten samt Vollsperrung quasi aus heiterem Himmel. »Wir sind weder mündlich noch schriftlich von den Behörden informiert worden «, sagt Birgit Ellerbrock. Von einem auf den anderen Tag versiegte der Strom der Kunden komplett. »Es gab Tage in den vergangenen Wochen, da hatten wir nicht einen einzigen Gast«, sagt sie weiter.

Für Serdar Akarsu, der in seinem Bistro die mediterrane Küche pflegt, bedeutet das: »Alle Salate, alle Speisen, die ich jeden Tag frisch und mit viel Mühe zubereite, kann ich abends in die Mülltonne werfen.« Auch sein Wunsch, ein multikulturelles Programm mit Konzerten und Ausstellungen anzubieten, hat sich noch nicht erfüllt. Eine Woche hatte er sein Lokal sogar komplett geschlossen und unfreiwillig Betriebsferien eingelegt. Entmutigen lassen will sich der Gastwirt, der vorher lange in Halle ansässig war, nicht und zählt die Tage, bis der Verkehr vor seiner Tür wieder fließt und ihm hoffentlich die Gäste zurückbringt.

»Gut, dass die Bauarbeiten bald vorbei sind«, sagt auch Thomas Uhlemeyer, Inhaber des Markant-Marktes an der Bergstraße. Für Kunden aus dem Dorf ist er seit drei Wochen nur noch über gewaltige Umwege zu erreichen, auch die Amshausener müssen zwangsläufig über die Bundesstraße fahren. Das hat er gemerkt: »50 bis 100 Kunden waren das bestimmt weniger jeden Tag«, meint er – eine Schätzung, denn Vergleichszahlen aus dem Vorjahr hat er nicht, da der neue Markt im Sommer 2011 noch nicht geöffnet war, zudem sind Ferien und viele Steinhagener erst am Wochenende zurückgekehrt. Seit Montag zieht der Kundenstrom immerhin leicht an. Dennoch: »Die Sperrung ist eine wirtschaftlich Katastrophe, wenn man da nicht etwa beim Personaleinsatz reagieren kann.«

Derweil sind die Bauarbeiten in den letzten Zügen. »Der Termin steht: An diesem Freitag wollen wir mit dem Übergang in Betrieb gehen. Morgens ist noch die Abnahme, im Laufe des Tages wird er dann geöffnet«, sagte Jürgen Akkermann, Leiter Anlagenplanung bei der Deutschen Bahn (DB) Netz, gestern dem WESTFALEN-BLATT.

Die Erweiterung der Einmündungen zur Straße An der Jüpke und Am Bahnhof ist abgeschlossen – der Radius musste dort für größere Fahrzeuge weiter gefasst werden. Die Bordsteine sind gesetzt, die Signalmasten der Lichtzeichenanlagen und die Schranken stehen. Und gestern liefen die Aspahltierungsarbeiten auf Hochtouren. Am morgigen Donnerstag folgen die Markierungsarbeiten. Die Bahn ist damit schneller als geplant. Bis zum 31. August gilt noch die Sperr-Genehmigung durch den Kreis, doch stets hatte man erklärt, eher fertig sein zu wollen.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Der Landesbetrieb Straßen NRW wird seinen Part, die Installierung einer Fußgängerampel zur Querung der Bahnhofstraße, nicht bis Freitag zu Ende bringen. Die Masten stehen, das Steuergerät ist eingesetzt, aber unter anderem der Stromanschluss fehlt noch. Auch die Prüfung durch die Bahn steht noch aus. Die Fußgängerampel für die Bahnhofstraße ist für die Inbetriebnahme des Bahnübergangs hingegen unerheblich, wie Jürgen Akkermann sagt.

Da zählt, dass die Lichtzeichentechnik direkt am Schienenweg und die Schranken funktionieren. Und dann können auch die Männer der Streckensicherung, die Schrankenwärter, nach Hause gehen.

> zurück nach oben
 


21.08.2012
Bericht: WB


Mit Flatterband Übergang gesichert: »Bahnloch« Bödinghausen: Lichtsignalanlage nach Unfall repariert – Planungen um Ausbau machen Fortschritte


Borgholzhausen - Die letzten Spuren des Unfalls am unbeschrankten Bödinghausener Bahnübergang sind beseitigt: Gestern Nachmittag haben Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG Reparaturarbeiten an der Lichtsignalanlage abgeschlossen. Der Bahnübergang, dessen mögliche Ausbaukonzepte seit Jahren Anlass zu Diskussionen zwischen Bahn, Stadt und Anwohnern sind, ist jetzt wieder in üblicher Weise gesichert – dürftig mit Andreaskreuzen, einer Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo zehn und besagter Warnlichtanlage. Die Anlage sei im Zuge des Unfalls vom Donnerstag, bei dem ein Auto mit dem Haller Willem kollidierte, beschädigt worden, teilte ein Sprecher der Bahn mit. Seither habe sie nicht funktioniert, weshalb ein Bahnübergangsposten eingesetzt worden sei. Dieser wird per Handy über nahende Zügen informiert und sperrt den Übergang dann von Hand mit weiß-rotem Flatterband, bis der Zug vorbeigefahren ist. Mit dem Abschluss der Reparaturen gestern Nachmittag ist sein Dienst in Bödinghausen getan.


Nicht ganz eindeutig zu beantworten ist derzeit die Frage, ob die Lichtsignalanlage vielleicht schon vor dem Unfall defekt gewesen ist. Der Fahrer hatte der Polizei gesagt, dass er das Warnlicht nicht gesehen habe. Die Sprecher der Bahn und der Polizei wollen zu diesem Detail keine Auskunft
geben und weisen darauf hin, dass es sich um ein laufendes Verfahren handele. »Zeugen und Beteiligte werden noch befragt«, sagte Polizeisprecher Karl-Heinz Stehrenberg. Ein Hinweis könnte sich aus der Tatsache ableiten lassen, dass der Haller Willem ungebremst mit etwa 80 Stundenkilometern unterwegs war, als das Auto gegen ihn fuhr.


Signalanlagen wie die in Bödinghausen funktionieren so, dass der Führer eines nahenden Zuges das Warnlicht per Knopfdruck auslöst. Sobald das Licht angesprungen ist, gibt es ein Rücksignal. Bei einem Defekt würde dieses ausbleiben, wodurch der Zug automatisch abgebremst würde. Diese automatisierte Zwangsbremsung hat es bei dem Unfall am Donnerstag nicht gegeben, was für eine funktionierende Lichtsignalanlage sprechen könnte. Der Unfall, bei dem niemand verletzt wurde, hat die Sicherung des Bahnübergangs in Borgholzhausen wieder zu einem Thema gemacht. Die letzten Gespräche mit den Anliegern habe es am 3. Juli gegeben, teilt Bürgermeister Klemens Keller mit. Im Zuge dessen habe man sich darüber abgestimmt, die Zufahrt zum Hof Diekmann um etwa zehn Meter von der Bahnstrecke weg zu verschwenken. Sie liegt im Einmündungsbereich des Bahnübergangs und würde die derzeit angestrebte Lösung eines höhengleichen Übergangs verkomplizieren und verteuern.

Ende August sollen die Planungen inklusive der Anpassung dieser Straßenzufahrt vollständig abgeschlossen sein. Sie bringen auch einen neuen Grunderwerbsplan mit sich, da die verschwenkte Zufahrt ein Stück über das Nachbargrundstück führt. Erstmals präsentiert werden diese Unterlagen in der Sitzung des Hauptausschusses am 19. September; bei der Ratssitzung am 27. September soll darüber entschieden werden. »Sollte der Beschluss gefasst werden, könnte 2013 der Bau beginnen«, sagt Klemens Keller. Als Straßen-Baulast-Träger ist die Stadt neben Bund und Bahn zu einem Drittel an den Kosten beteiligt und kann mit einer Bezuschussung von 70 Prozent aus dem Fonds des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) rechnen. Die Gesamtkosten beliefen sich laut Bürgermeister auf etwa 800 000 bis 850 000 Euro. Darin inbegriffen sind eine gelb-rote Lichtsignalanlage, Halbschranken und der notwendige Ausbau der Straße. »Für den höhengleichen Bahnübergang wird die Straße Bödinghausen auf einer Strecke von 250 Metern auf das Niveau der Bahnschienen abgesenkt«, erklärt Klemens Keller den Ausbau, der sich aktuell noch in der Planung befindet. Auf dieser Strecke müsse die Fahrbahn auch auf 5,50 Meter Breite erweitert werden; die beidseitige Bankette von jeweils einem Meter hinzugerechnet beträgt die Ausbaubreite 7,50 Meter. »Das ist die Lösung 1b«, resümiert Klemens Keller im Hinblick auf die vereitelte Brückenlösung, die er nach wie vor als sicherer und nachhaltiger einschätzt. »Es bleibt gefährlich.«

Die Anlieger ziehen mit
Bei einem Gespräch im Rathaus am 3. Juli ist den Anwohnern die Planung zur höhengleichen technischen Sicherung des Bahnübergangs vorgestellt worden. »Dabei haben wir Anlieger erneut bestätigt, an dieser Variante auch durch die Hergabe von Grundstücksflächen (...) mitzuwirken«, heißt es in einer Stellungnahme, die Anwohner Jürgen Upmeyer dieser Zeitung gab. Wenn Ende August letzte Details wie die Verlegung der Hofzufahrt ausgearbeitet sind, sollen sie den Anwohnern in einem weiteren Gespräch präsentiert werden. »Im Anschluss daran wird das Ganze dann in einer schriftlichen Vereinbarung niedergelegt, die auch die Frage der Entschädigung der in Anspruch genommenen Flächen enthalten wird«, teilt Jürgen Upmeyer weiter mit. »Diese Frage ist für uns allerdings nachrangig.«

> zurück nach oben
 


17.08.2012
Bericht: WB


Pkw fährt gegen »Haller Willem« - 45-jähriger Haller bleibt nach Unfall unverletzt

Borgholzhausen - Ein 45-jähriger Haller ist am Donnerstag gegen 10.10 Uhr mit seinem Pkw auf einem unbeschrankten Bahnübergang in Bödinghausen gegen den Zug »Haller Willem« gefahren. Beim Aufprall wurden weder der Fahrer noch seine 44-jährige Begleiterin verletzt. Die Sicherung des »Bahnlochs von Bödinghausen« wird seit Jahren diskutiert.

Der Opel war auf der Straße Bödinghausen in Holtfeld aus Richtung B68 kommend unterwegs. Beim Überqueren des Bahnübergangs übersah er den von rechts mit etwa 80 km/h anrauschenden Zug. Der Pkw prallte auf Höhe des ersten Drehgestells seitlich auf den Triebwagen des »Haller Willem«, wurde gegen das Trafohäuschen zurückgeschleudert und kam parallel zum Gleis wieder zum Stillstand. Die Pkw-Insassen müssen einen Schutzengel gehabt haben. Sie blieben unverletzt, während der Opel total zerstört wurde.

Der Bahnübergang ist durch Andreaskreuze, eine Lichtsignalanlage und eine Tempo-10-Geschwindigsbegrenzung gesichert. Der Fahrer sagte der Polizei, dass er das Warnlicht nicht gesehen habe. Ob dieses Signal wirklich geblinkt hat, konnten die Notfall-Manager der Deutschen Bahn zunächst nicht feststellen, da an dem Übergang eine alte Relais-Einheit verbaut ist, die solche Vorgänge nicht aufzeichnet. Auffällig: An der Unfallstelle waren keine Bremsspuren des Pkws zu erkennen.

Der 49-jährige Zugführer gab an, dass er lediglich etwas Silbernes habe aufblitzen sehen, dann habe es bereits gekracht. Der Lokführer, die zwei Zugbegleiter und die 20 Fahrgäste blieben ebenfalls unverletzt. Alle kamen mit dem Schrecken davon. »Es hat ganz schön geknallt und der Zug fing an zu wackeln«, berichtete ein älterer Fahrgast aus Osnabrück. »Wir haben uns richtig erschrocken und Angst gehabt, dass der Waggon umkippt.«

Die Fahrgäste wurden während der Unfallaufnahme von der Piumer Feuerwehr mit Getränken versorgt und anschließend mit Bussen nach Halle gefahren. Der Zug durfte nach provisorischen Reparaturarbeiten durch Techniker der Nordwestbahn mit gedrosseltem Tempo in die Werkstatt nach Osnabrück fahren.

»Der Unfall hat zu Behinderungen auf der Strecke zwischen Halle und Wellendorf geführt. Insgesamt drei Züge mussten ausfallen, dafür haben wir einen Schienenersatzverkehr eingerichtet. Ab 14 Uhr war die Strecke aber wieder komplett befahrbar«, sagte die Pressesprecherin der Nordwestbahn, Katrin Hofmann. Laut Polizeiangaben entstand ein Gesamtschaden in Höhe von 40.000 Euro.

Über die Sicherung des Bahnübergangs im »Bödinghausener Loch« wird seit mehr als zehn Jahren debattiert. Wie Bürgermeister Klemens Keller informierte, werden derzeit von der Bahn die Pläne für einen höhengleichen Bahnübergang überarbeitet. Diese müssten noch mit den Grundeigentümern abgestimmt werden. Die Kosten würden sich auf etwa 850.000 Euro belaufen. Eine Lösung mit einer relativ langen Brücke, die nicht die Zustimmung der Grundbesitzer fand, war vor dem Oberverwaltungsgericht gescheitert. Keller: »Es muss bald etwas geschehen, sonst wird die Bahn Sofortmaßnahmen ergreifen müssen. Das kann auch eine vorübergehende Schließung des Übergangs sein.«

> zurück nach oben
 


16.08.2012
Bericht: WB


Von Freitag an Einschränkungen im Bahnverkehr - Züge werden zwischen Brackwede und Bielefeld durch Busse ersetzt – OWD-Ausfahrt Stapenhorststraße gesperrt

Bielefeld (WB/MiS). Die Demontage der Eisenbahnstahlbrücke an der Stapenhorststraße wird von Freitag an fortgesetzt. Das führt zu Einschränkungen im Zugverkehr, und diesmal muss auch die OWD-Ausfahrt Stapenhorststraße gesperrt werden.

Von Freitag bis Sonntag werden fast alle Züge des »Haller Willem« (Bielefeld-Osnabrück) zwischen Brackwede und Bielefeld durch Busse ersetzt. Achtung: Die Busse fahren vom Bahnhof in Richtung Brackwede 21 Minuten eher ab als die fahrplanmäßigen Züge. Umgekehrt erreichen die Busse aus Brackwede den Hauptbahnhof 17 Minuten später als üblicherweise die Züge.

Am vergangenen Wochenende wurde der erste Teil der alten Eisenbahnbrücke abgebaut. Foto: Thomas F . StarkeAuch die Züge der Sennebahn (Bielefeld-Paderborn) werden am Freitag und am Samstag zwischen Bielefeld und Brackwede durch Omnibus ersetzt. Am kommenden Sonntag verkehrt die Sennebahn zwar wieder auf der ganzen Linie, allerdings verlassen die Züge den Bielefelder Hauptbahnhof bis zu 15 Minuten früher als der Fahrplan ausweist. In der Gegenrichtung verlängert sich die Fahrtzeit dagegen um zehn Minuten.

Auch der erste Zug in Richtung Paderborn am Montag, 20. August, ist von der Ausnahmeregelung betroffen. Pendler sollten darauf achten, dass der Zug bereits um 4.22 und nicht um 4.32 Uhr den Hauptbahnhof verlässt. Die Busse des Schienenersatzverkehrs starten am Bussteig vor dem Hauptbahnhof und direkt vor dem Bahnhofsgebäude in Brackwede. Die Stadt Bielefeld weist darauf hin, dass für die Abbauarbeiten die Ostwestfalendamm-Ausfahrt Stapenhorststraße von Freitag, 5 Uhr, bis Sonntag, 22 Uhr, gesperrt wird. Der Verkehr in Richtung Innenstadt muss während dieser Zeit auf die Ausfahrt Jöllenbecker Straße ausweichen.

Die Ersatzbrücke für die vorhandene Stahlbrücke wurde bereits unter das vorhandene Bauwerk gesetzt. So konnte der Bahnverkehr innerhalb der gut einjährigen Bauzeit ungehindert weiterlaufen. Nun wird die alte Brücke zerlegt, die Einzelteile werden mit einem Autokran verladen. Mit der ersten Brückenhälfte hat das am vergangenen Wochenende problemlos geklappt. Für das Gesamtprojekt hat die Deutsche Bahn 2,8 Millionen Euro veranschlagt.

> zurück nach oben


20.07.2012
Bericht: WB


Am Ende entscheidet der Preis - Bahnhofsgebäude steht zum Verkauf: 205000 Euro Verhandlungsbasis – gastronomische Nutzung vorstellbar

Borgholzhausen - Wie kein anderes Gebäude prägt der Borgholzhausener Bahnhof mit seiner roten Backsteinfassade das Gesicht eines ganzen Stadtteils. Nach der Insolvenz der GAB ist die Immobilie nun in einen Dornröschenschlaf verfallen. Makler Heinz-Ulrich Farthmann ist mit der Suche nach einem Käufer beauftragt worden. Dieser müsste für den Erwerb 205000 Euro locker machen. »Der Preis ist Verhandlungsbasis«, sagt Farthmann. Der erfahrene Geschäftsmann weiß, dass für eine Spezialimmobilie wie das Piumer Bahnhofsgebäude, nur wenige Interessenten in Frage kommen. »Das ist schließlich kein Einfamilienhaus«, betont er.

Am ehesten könnte sich der Makler eine Nutzung als Gastronomiebetrieb vorstellen: »Da muss jemand aber ein tragfähiges Konzept mitbringen, das auch auf-geht.« Die Vorraussetzungen der Immobilie, die 1906 errichtet, 1922 erweitert und zuletzt 1999 umfangreich umgebaut und modernisiert wurde, seien für ein Restaurant oder eine Gastwirtschaft recht gut. Farthmann: »Das ehemalige B3, das zuletzt in den Räumlichkeiten untergebracht war, hatte Kultcharakter und war über die Grenzen von Borgholzhausen hinaus bekannt und beliebt.« Durch regelmäßige Live-Veranstaltungen auf der Bühne – wie musikalische Events, Kleinkunst-Theater oder Vorlesungen – habe der Standort in der Region fast ein Alleinstellungsmerkmal besessen. »Die Küche ist in einem guten Zustand und auch die Sanitäranlagen sind in Ordnung. Parkplätze gibt es in der Nähe ebenfalls.« Attraktiv sei auch die Terrasse, die direkt an den Gleisen der Bahnlinie des Haller Willem gelegen ist: »Auf gut 100 Quadratmetern könnte hier eine Außengastronomie betrieben werden. Die Ausrichtung nach Süden ist hierfür natürlich ideal.« Ebenfalls für eine Gastro-Nutzung spreche die verkehrsgünstige Lage nahe des Ausbauendes der A33. Somit könnte auch Publikum aus dem nahe gelegenen Niedersachsen angesprochen werden. Insgesamt verfügt der Bahnhof über eine gewerbliche Nutzfläche von gut 284 Quadratmetern. Eine Vier-Zimmerwohnung im Obergeschoss ist 84 Quadratmeter groß und derzeit vermietet. »Dort könnte aber auch ein neuer Eigentümer einziehen. Für den Inhaber eines Gastrobetriebs im Untergeschoss der perfekte Wohnort«, betont Farthmann.

Die zugehörige Grundstücksfläche des Bahnhofs-areals beträgt knapp 700 Quadratmeter. Als Vorteil sieht der Makler die Tatsache, dass das Gebäude mit dem historischen Charme nicht unter Denkmalschutz steht: »Dadurch sind natürlich vielseitige Nutzungsmöglichkeiten denkbar.» Die Bausubstanz des Hauses insgesamt sei in Ordnung. »Je nachdem was ein neuer Eigentümer damit vorhat, müsste aber investiert werden.« Demnach wäre auch ein Ausbau des Dachgeschosses möglich.

Ein gutes Zeugnis stellt Heinz-Ulrich Farthmann der GAB als Vorbesitzer aus. »Die haben die Immobilie nach vorne gebracht und die Ausnutzung des Gebäudes durch Umbaumaßnahmen erhöht.« Er ist sich sicher, dass der alte Bahnhof ein gutes Potenzial für eine findige Geschäftsidee mitbringt. »Da kann man auf jeden Fall etwas draus machen», sagt der Makler.

Er weiß aber auch: »Am Ende wird es dann über den Preis gehen.«

www.farthmann-immo.de

> zurück nach oben
 


18.07.2012
Bericht: NWB


15. Sparkassen-Jazz-Festival – ein Hauch Musikgeschichte

Osnabrück, Dissen/Bad Rothenfelde - Eine Zeitreise in die Musikwelt der 20er Jahre bietet der Jazz Club in Dissen. Am Freitag den 27. und Samstag den 28. Juli wird ein Stück Jazzgeschichte aufgelebt, alles vor der Kulisse des historischen Bahnhofs - auf dem überdachten Bahnhofsvorplatz. Die Anreise mit dem Haller Willem bietet sich daher besonders an. Schnellentschlossene können sogar Freikarten gewinnen.

Am letzten Juliwochenende ertönen neue Klänge in Dissen/Bad Rothenfelde – sechs hochkarätige Jazz-Bands haben sich für das Event am Bahnhof angekündigt und kommen dafür von überall her, ob aus den Niederlanden oder sogar aus Großbritannien. Dieses Angebot will wahrgenommen werden und dafür werden auf der Facebook - Fanseite der NordWestBahn Eintrittskarten für die Veranstaltung am Samstag verlost. Wen nun das Jazz-Fieber gepackt hat, der kann sich einloggen und an dem Gewinnspiel unter www.facebook.de/nordwestbahn teilnehmen.

Da die Veranstaltung direkt auf dem Bahnhofsvorplatz stattfindet, ist die Anfahrt mit der NordWestBahn besonders praktisch. Der Haller-Willem fährt stündlich und die Fahrgäste erreichen schnell ihr Ziel. Am Freitag und Samstag bringt er die Jazz-Freunde auch noch zu den späteren Abendstunden nach Osnabrück und Bielefeld zurück. Der letzte Zug am Freitag fährt um 23:20 Uhr ab Dissen nach Osnabrück, in Richtung Halle und Bielefeld bereits um 22:42 Uhr. Die letzte Verbindung am Samstag besteht um 23:33 Uhr nach Bielefeld und 0:09 Uhr nach Osnabrück. . So ist für eine lange Feier mit sicherer Rückfahrt gesorgt.

Tickettipp: Die Tickets für die An- und Abreise gibt es in den Zügen der NordWestBahn und an den Fahrkartenautomaten. Besonders günstig fährt man mit der Tageskarte oder mit dem Viererticket aus Osnabrück, für die Bielefelder bietet sich das Gruppenticket an.

> zurück nach oben
 


13.07.2012
Bericht: IHW


Aktualisiert: Nächstes IHW-Treffen am 20.08. in Borgholzhausen

Die Initiative Haller Willem trifft sich das nächste Mal am 20.08.2012 um 17.45 Uhr in Borgholzhausen im Rathaus. Zunächst wird der aktuelle Haller Willem-Film vorgeführt. Dann werden Berichte aus den Fahrgastbeiträten erstattet sowie die nächsten Aktionen geplant. Weiter wird über kleinere infrastrukturelle Verbesserungen an den Stationen beraten und sowie die Aussichten für den 30-Minuten-Takt und den Haltepunkt Rosenplatz dargestellt. Anmeldungen unter Tel. 0170-6917390.

> zurück nach oben
 


10.07.2012
Bericht: IHW


Nächstes IHW-Treffen am 12.07. in Osnabrück

Die Initiative Haller Willem trifft sich das nächste Mal am 12.07.2012 um 19 Uhr in Osnabrück im Haus der Stadtwerke. Schwerpuunktmäßig wird ein Vertreter der PlaNOS die Planungen zum Niedersachsentarif und zu tariflichen vereinfachungen vorstellen. Weitere Themen sind der Fortbestand der Serviceeinrichtungen Radstation Halle, Piumbus und Bahnhof Borgholzhausen. Anmeldungen unter Tel. 0170-6917390.

> zurück nach oben
 


03.07.2012
Bericht: WB


»Hier schlägt das Herz dieser Gegend«  - Interessengruppen plädieren für Erhalt des Bahnhofs und des Pium-Busses

Borgholzhausen (WB). Der Bahnhof und der Pium-Bus sollen Borgholzhausen auch nach der Insolvenz der GAB erhalten bleiben. So lautet das Ergebnis eines offenen Treffens, an dem sich Interessengruppen, Ratsmitglieder und Bürger beteiligten. »Die Insolvenz der GAB ist an der Region nicht spurlos vorbeigegangen«, eröffnete Friedrich-Wilhelm Temme von den Piumer MITBürgern am Montagabend die Veranstaltung. Gemeinsam mit der Initiative Haller Willem (IHW)und dem Bürgerbusverein hatte die Gruppierung die Ratsmitglieder der Stadt sowie interessierte Einwohner zum Ortstermin am ehemaligen B3 geladen. Als Vertreter des Bürgermeisters erschien Eckhard Strob.

Im Anschluss an eine kurze Führung durch das Viertel Borgholzhausen-Bahnhof, bei der unter anderem die Verkehrssituation, die vielen Spielhallen sowie der oftmals wenig attraktive Gebäudezustand von Friedrich-Wilhelm Temme kritisch bewertet wurden, setzte im alten Bahnhof eine emotionale Debatte ein.

Zunächst beleuchtete Heimatvereinsvorsitzender Carl-Heinz Beune den historischen Aspekt des Gebäudes. »Der Bahnhof ist das einzige Haus hier im Carrée mit geschichtlicher Substanz. Hier schlägt das Herz dieser Gegend und vielleicht könnte hier wieder ein kleines separates Zentrum entstehen, wie es früher schon einmal der Fall war«, sagte er. Für die weitergehende Nutzung des Bauwerks sei Fantasie gefordert. Beune: »Ein Jazz-Club wie in Bad Rothenfelde wäre doch denkbar.« Ferner müsse diskutiert werden, ob der Bahnhof gar unter Denkmalschutz gestellt werden könne. »Außerdem wäre doch zu fragen, ob die Stadt für das neue Freibad tatsächlich 2,5 Millionen Euro ausgeben muss, oder ob schon 2,4 Millionen reichen. 100000 Euro für den Bahnhof könnten dann doch drin sein«, eröffnete Beune ein Gedankenspiel.

Auch IHW-Vorstand Johannes Bartelt sprang für das Gebäude in die Bresche: »Für Bahnreisende ist es nicht unwesentlich, wo sie aussteigen. Ein Bahnhof ist schließlich das Tor zu einer Stadt.« Die Verwaltung forderte er zum Handeln auf: »Hier gibt es so viele verwahrloste Gebäude. Da ist die Stadtplanung gefragt.« Sein Vorschlag für die Weiternutzung der Bahnhofsimmobilie: eine Gastro-Ausbildungs-Küche.

Auch der ehemalige GAB-Obmann Udo Mescher meldete sich in der Diskussion zu Wort:: »Der Bahnhof erfüllt auch eine soziale Funktion für die Menschen in der Nachbarschaft«.Leidenschaftlich setzte sich der Vorsitzende des kürzlich gegründeten Bürgerbusvereins weiterhin für den Erhalt des Areals als Aufenthaltspunkt für Bahnreisende (»Hier müssen öffentliche Toiletten bestehen bleiben«) sowie den Weiterbetrieb des Pium-Busses in seiner bisherigen Form ein. »Fast 2000 Fahrgäste haben wir monatlich befördert. Der Pium-Bus muss in Borgholzhausen bleiben«, forderte er und erntete reichlich Applaus der anwesenden Bürger. Er appellierte an die Stadtverwaltung, dem Bürgerbusverein die Konzession für die Weiterführung der Buslinie zu gewähren und stellte zudem eine geplante Ausweitung des Serviceangebots für 2013 vor. Mescher: »Ab kommenden Jahr würden wir gerne die Stadtteile Holtfeld, Casum und Berghausen in den Pendelverkehr zur Stadt mit aufnehmen« Die Bedeutung der Beförderungsmöglichkeit für alte, kranke und junge Menschen, die ohne den Pium-Bus kaum eine Möglichkeit hätten, in die Stadt zu gelangen, hob er in seinen Ausführungen besonders hervor.

Bürgermeistervertreter Eckhard Strob merkte an, dass die Stadt alle eingehenden Konzepte zum Weiterbetrieb des Pium-Busses genau prüfen werde. »Der Bus ist nicht gefährdet«, betonte er. Bis Ende Juli dürfe der Bürgerverein den Betrieb auf jeden Fall noch aufrecht erhalten.

Heinz-Ulrich Fahrtmann, der vom Insolvenzverwalter der GAB mit der Veräußerung der Bahnhofsimmobilie beauftragt worden ist, versprach, einen passenden Käufer für das Gebäude zu finden. »Es müsste allerdings jemand sein, der ein Konzept mitbringt, das sich wirtschaftlich trägt«, schränkte der Makler ein.

 


28.06.2012
Bericht: IHW


Haller-Willem-Gaststätte am Bahnhof Sutthausen wieder geöffnet - Begehung am Bahnhof Borgholzhausen am kommenden Montag

Osnabrück – Nach langer Pause bietet sich den Bahnfahrern zwischen Bielefeld und Osnabrück am Bahnhof Sutthausen wieder eine Einkehrmöglichkeit. Die Mitglieder der Initiative Haller Willem (IHW) testeten bereits das Cafe-Restaurant "Wilde Triebe", dass zunächst freitags und montags von 15-21.30 Uhr sowie samstags und sonntags von 12-21.30 Uhr geöffnet hat.

Anläßlich der Versammlung teilte die Leitung des benachbarten Marienheims, von den Schülern werde die Weiterführung des 30-Minuten-Taktes über Bielefeld-Halle hinaus bis Osnabrück sehnlichst erhofft. Auf bei Arbeitnehmern würde die Akzeptanz des Haller Willem wachsen, wenn der Abstand sich zwischen Bahnfahrt und Arbeitszeit verringern würde, ist sich die IHW sicher.

Nachdem dieses Ziel bereits im letzten Jahr im für den westfälischen Abschnitt maßgeblichen Nahverkehrsplan verankert wurde, will die IHW das auch für den entsprechenden Osnabrücker Plan erreichen. Dafür wurden bereits etwa 5.000 Unterschriften gesammelt. Weitere Unterstützung sei notwendig, um die maßgebliche Landesnahverkehrsgesellschaft in Hannover zu überzeugen.

Nachdem das Bahnhofsgebäude in Halle in den letzten Wochen enträumt wurde, soll die dort beheimatete Radstation unter Federführung des Jugendbildungshauses jetzt schrittweise wieder in Betrieb genommen werden. Reparaturen seien zwar noch nicht möglich, aber ein Container für das Abstellen von Fahrrädern wurde bereits von der Stadt Halle zur Verfügung gestellt.

Zu einer Lösung beitragen will die IHW auch für den Weiterbetrieb des Piumbusses in Borgholzhausen Zu hoffen sei, dass mit Unterstützung des Insolvenzverwalters der Betrieb über die Sommerpause hinaus fortgesetzt werde, um ausreichend Zeit zu haben, mit allen Beteiligten ein langfristig tragfähiges Konzept auf die Beine zu stellen. Eingeplant hat die IHW den Piumbus bereits für ihren Besuch des Kartoffelmarktes am 16. September.

Unterstützt werden von der IHW die Bemühungen, das Bahnhofsgebäude in Borgholzhausen für die Bahnfahrer zu erhalten. Bereits am kommenden Montat, 2. Juli, sollen ab 18.30 Uhr bei einem Rundgang Ideen für die zukünftiges Nutzung des bisherigen "B3" sowie die Aufwertung des Bahnhofsviertels gesammelt werden.

> zurück nach oben
 


21.06.2012
Bericht: NOZ


Bahnhof Hilter: Als noch tonnenweise Goldocker verladen wurde

Hilter. Für viele Menschen aus dem Osnabrücker Land hat der Name des Bahnhofs Hilter einen besonderen Klang: Mit ihm verbindet sich für Tausende von Flüchtlingen und Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs die Hoffnung auf ein neues Leben im Westen. Mehrere Züge mit jeweils bis zu 1500 Vertriebenen, zumeist aus Schlesien und Pommern, kamen von März bis Juni 1946 in Hilter an. Als provisorisches Aufnahmelager, bevor die Verteilung der Menschen auf den knappen Wohnraum in den umliegenden Ortschaften bewerkstelligt war, diente das ehemalige Kalkwerk unmittelbar hinter dem Bahnhof. Außer einem Dach über dem Kopf gab es dort nichts, geschlafen wurde auf dem strohbedeckten Boden.

Die Kalk- und Zementindustrie war überall im Teutoburger Wald entlang der 1886 neu eröffneten Bahnlinie des Haller Willem aufgeblüht, so auch in Hilter. In gut einem Kilometer Entfernung vom Bahnhof befanden sich reiche Kalksteinvorkommen, die im Tagebau abgebaut und mit einer 600-mm-Feldbahn zur Kalkbrennerei vis-à-vis vom Bahnhof gefahren wurden. Heute sind auf dem Gebiet zahlreiche Gewerbebetriebe angesiedelt. Die Bezeichnung „Dyckerhoffstraße“ erinnert an die Zeit der Kalkbrennerei, die nach etwa 40 Jahren zu Ende ging. Dennoch blieben der Lokschuppen für die Feldbahnloks und ein Wasserbehälter noch lange erhalten, auch die hohen Schornsteine der Kalkbrennerei seien bis zu ihrem Abriss das „Wahrzeichen“ von Hilter gewesen, meint Helmut Tappmeyer, der als letzter Dienstvorsteher den Bahnhof Hilter geleitet hat.

Ein seltenes Gespann: Ein VT-98-Quartett im August 1962 hält am Hilteraner Bahnhof. Hübsch anzusehen: die adrett gekleideten Fahrgäste..Foto: H. Temmeyer (eventuell Foto: H. Temmeyer / Sammlung Hülsmann)Als Eisenbahner weiß Tappmeyer von besonderen Begebenheiten zu erzählen, etwa wie es im starken Winter 1942 zu einem tragischen Unglücksfall kam. Vor Hilter waren die Schneeverwehungen so hoch, dass die Züge auf freier Strecke liegen zu bleiben drohten. Arbeiter sollten die Strecke von Hand freilegen. Zu ihrer eigenen Sicherheit schaufelten sie Nischen in die meterhohen Verwehungen, in die sie sich beim Vorüberfahren eines Zuges zurückzogen. Doch dabei wurde einmal der Mantel eines Rottenführers vom Zug erfasst und der Mann zu Tode geschleift. Sehr gefährlich waren auch Tieffliegerangriffe auf fahrende Züge gegen Ende des Krieges. Tappmeyer berichtet von einem Angriff auf einen Zug mit Flüchtlingen aus dem pommerschen Cammin im Hohlweg zwischen Erpen und Hilter. Die Menschen seien aus dem Zug in die schützenden Wälder des Nordel gelaufen.

Neben Kalk wird wohl auch das berühmte „Hilter Goldocker“ mit der Bahn verschickt worden sein, schließlich hieß es in einem Werbespruch: „Hilter Gelb geht um die Welt“. Bis 1924 wurden Lieferungen von rund 100 Tonnen jährlich an Farbenfabriken in Süddeutschland und Probesendungen sogar bis in die Vereinigten Staaten geschickt. 1858 war das in Sandsteinspalten verborgene Eisenhydroxid entdeckt und schon bald vom Pionier des Ockerabbaus, dem Hilteraner Unternehmer Bernhard Hartmann, als Pigment für Farben vermarktet worden.

Auf dem Hüls betrieb er ein Bergwerk, wo der begehrte Rohstoff ab etwa 1870 in Stollen und Schächten gefördert wurde. Auch hier gab es eine Mini-Lorenbahn mit 380 mm Spurweite. Auf dem Betriebsgelände hinter dem Gutshaus der Hartmanns, dem heutigen Rathaus, befreite man das Eisenoxid von Sand, Ton und anderen Verunreinigungen und trocknete es auf frei stehenden Gerüsten. Teils gebrannt, teils ungebrannt kamen die Farbpigmente als „Hilter Goldocker“ in den Handel.

Seit dem Ersten Weltkrieg stellte die rührige Familie Hartmann auf ihrer Gutshausdiele zunächst Himbeersirup, später auch Marmelade her. Das Geschäft blühte bis in die 50er-Jahre, Marmeladeneimer und Fruchtsaftgebinde in Korbflaschen, die wegen der Bruchgefahr immer vorsichtig von Hand verladen werden mussten, wurden selbstverständlich per Bahn expediert. Auch die 1903 in einer Molkerei entstandene Margarinefabrik, deren Gründer Walter Rau seine ersten Produkte noch per Fahrrad an den Endabnehmer geschafft haben soll, hat in späteren Jahren den Güterumsatz am Bahnhof Hilter in die Höhe schnellen lassen. Rohstoffe kamen in 200-Liter-Fässern in Hilter an, die fertigen Produkte gingen in Kühlwagen auf die Reise. Bis in die 1970er-Jahre wurde dank der florierenden heimischen Wirtschaft viel Wagenladungsverkehr in Hilter abgefertigt, berichtet Helmut Tappmeyer: Möbel, Wurstwaren, landwirtschaftliche Produkte und Düngemittel, Propangas und anderes mehr. Bis 1960 war auch die Post des Ortes am Bahnhof abgefertigt worden.

Dabei, so erinnert sich Tappmeyer, hätten sich nicht immer alle Lokführer an die Vorschriften gehalten. Eigentlich sei die schiefe Ebene am „Kleinen Brenner“ bei Hankenberge – von 127 Meter im Bahnhof Hilter auf 177 Meter bei Hankenberge ansteigend – für eine Maximallast von 500 Tonnen zugelassen gewesen, aber mancher Lokführer, der seine Maschine zu kennen glaubte, nahm im Vertrauen auf freie Durchfahrt in Hilter bis zu 600 Tonnen an den Haken und war stolz, wenn sein Gespann nicht am Berg hängen blieb.

Mit der Verlagerung von immer mehr Verkehr auf die Straße waren solche Wagnisse nicht mehr erforderlich, die Umsätze der Bahn gingen zurück, und 1971 wurde die bis dahin selbstständige Dienststelle Hilter der Verwaltung von Dissen/Bad Rothenfelde unterstellt. Die umfangreichen Gleisanlagen mit Rampe und der große Güterschuppen wurden kaum noch gebraucht und zurückgebaut. 1984 wurde zunächst der Personenverkehr, 1990 auch der letzte Güterverkehr eingestellt, schließlich das Bahnhofsareal samt Empfangsgebäude an einen Unternehmer verkauft. Heute befindet sich hier der Hilteraner Haltepunkt der 2005 als Regionalbahn wieder in Betrieb genommenen Haller-Willem-Strecke.

> zurück nach oben
 


01.06.2012
Bericht: WB


Verschlusssache Fahrrad - Ravensberger Jugendbildungshaus betreibt Haller Radstation


Halle - Die Insolvenz der GAB hat es nötig werden lassen: Die Radstation am Haller Bahnhof hat einen neuen Betreiber. Seit gestern ist das Ravensberger Jugendbildungshaus (Rajubi) auch offiziell im Besitz der Schlüssel.

Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann, Fachbereichsleiter Wilhelm Mußmann und Abteilungsleiter Hermann Bußmeyer waren zur Stabübergabe an die denkmalgeschützte Radstation gekommen. Claudia Böttcher als Sozialarbeiterin und der gelernte Fahrradmechaniker Frank Metting werden hier künftig mit Jugendlichen arbeiten, die Schwierigkeiten haben, in den Arbeitsmarkt zu kommen.

Rajubi-Leiter Christian Wahl muss der zur Expo 2000 eröffneten Radstation aber zunächst eine kleine Pause bis Ende des Monats verordnen. Denn innen müssen erst einmal die nötigsten Renovierungs- und Umbauarbeiten absolviert werden. Schon in der kommenden Woche sollen die von der Stadt Halle, der Eigentümerin des Gebäudes, bestellten Velo-Boxen geliefert werden. Hier können die Stammkunden der Radstation nicht nur ihr Fahrrad einschließen, sondern auch Taschen oder Garderoben.


Nach der Wiedereröffnung wird es allerdings nicht mehr so ausgedehnte Öffnungszeiten geben. Zwischen 8 und 16 Uhr können hier Fahrräder untergestellt, ausgeliehen oder auch zur Reparatur abgegeben werden. »Wir wollen hier eine Produktionsschule für die jungen Leute schaffen«, nennt Christian Wahl als Ziel. Sie sollen mit realen Kunden einen realen Betrieb erleben.« Dafür, dass Räder auch fach- und termingerecht repariert werden, sorgt neben Frank Metting auch dessen ehemaliger Arbeitgeber, das Haller Fahrradgeschäft
Avanti als Kooperationspartner. Die Jugendlichen sollen auch bei den weiteren Arbeiten am Gebäude mit eingebunden werden. Im hinteren Teil des ehemaligen Güterschuppens soll eine richtige Tischlerei entstehen. Und auch außen sollen sie zu Farbe und Pinsel greifen, um die Fachwerkbalken wieder ansehnlicher zu machen.

> zurück nach oben
 


13.05.2012
Bericht: NOZ


Immer wieder Kohle im Bahnhof Wellendorf

Hilter. Bahnfahrer im Südkreis kennen Wellendorf heute als Kreuzungsbahnhof für die Personenzüge in Richtung Osnabrück und Bielefeld, die sich hier auf der ansonsten eingleisigen Haller-Willem-Strecke stündlich begegnen. Zu anderen Zeiten war der Bahnhof vor allem als Kohlen-Umschlagplatz von Bedeutung.

Als die Deutsche Bahn in den 80er-Jahren viele Liegenschaften verkaufte, erwarb Matthias Schimmöller den Bahnhof Wellendorf und sanierte ihn zu Wohnzwecken – genau 100 Jahre nach seiner Erbauung 1886 – weil er ihn „als eines der wenigen historischen Gebäude von Wellendorf“ erhalten wollte.

Für die Kohleförderung des Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins im Feld „Hilterberg“ kam die Inbetriebnahme des Haller Willems 1886 gerade recht. Um die Kohle zum anderthalb Kilometer entfernten Bahnhof zu befördern, baute man eine Drahtseilbahn vom Tiefbauschacht im Limberg zum Bahnhof Wellendorf. Dort wurde die Kohle direkt in die Güterwagen gekippt und zum Hüttenwerk gefahren. Anfangs waren es rund 6000 Tonnen jährlich, aber schon nach fünf Jahren förderten die rund 200 Bergleute, die damals in der Zeche Hilterberg beschäftigt waren, 20000 Tonnen Kohle jährlich, den Gesamtbedarf des Hüttenwerks.

Man kann sich vorstellen, dass bei solcher Konjunktur auch am Bahnhof rege Betriebsamkeit herrschte. Neben dem Haltestellen-Aufseher waren zwei Weichensteller und ein „Hülfs“weichensteller beschäftigt, die im Rahmen des „vereinigten Dienstes“ auch bei der Güterabfertigung mit anfassen mussten. Neben dem Kerngeschäft der Kohlebeförderung wurden Holz aus den umliegenden Wäldern und landwirtschaftliche Produkte transportiert. Viele Arbeiten gingen nur in Handarbeit vonstatten. Und nur jeden 3. Sonntag hatten die Bahnbeamten und -arbeiter dienstfrei, wie einem Betriebsplan von 1905 zu entnehmen ist.

Als der Kohleabbau im Limberg unrentabel und 1903 eingestellt wurde, verschwand auch die Seilbahn. Erst nach dem 1. Weltkrieg kam die heimische Kohle wieder zu Ehren: Jetzt wurden die nahe dem Strubberg zwischen Wellendorf und Borgloh gelegenen „Kronprinz“-Schachtanlagen erneut nutzbar gemacht und 1921 sogar eine eigene Feldbahn für den Abtransport der Steinkohle zum Bahnhof Wellendorf gebaut. Von einem Sturzgerüst entleerten die Loren der 600-Millimeter-Bahn ihre Fracht in die in langer Reihe bereitstehenden Leerwagen – rund 250 Tonnen Steinkohle täglich. Vielversprechend war der Bau einer Steinkohlenseparation und einer Brikettfabrik – direkt neben den Gleisanlagen, die dazu 1923 nochmals erweitert wurden. Die Brikettfabrik ging allerdings nie in Betrieb, schon 1924 wurde die im Rohbau fertige Anlage stillgelegt und später als Steinbruch für die Volksschule Wellendorf und andere Gebäude genutzt. So war auch dieses Aufblühen des Bergbaus, ebenso wie nach dem Zweiten Weltkrieg, als vor allem viele „wilde“ Zechen Notbergbau betrieben und auch die Zeche „Kronprinz“ bis zum endgültigen Aus 1963 zeitweilig bis zu 170 Kumpel beschäftigte, nur von kurzer Dauer. Aber immer war Wellendorf der Verladebahnhof.

Zu Fuß nach Wellendorf

In unmittelbarer Bahnhofsnähe waren auch Holzlagerplätze an verschiedene Forstunternehmer vermietet. Alex Elbert erinnert sich, dass zum Holzrücken im Wald und zum Verladen des Langholzes schwere Kaltblüter zum Einsatz kamen. Dabei mussten sich die Pferde auf der Laderampe, von der die Stämme praktisch ebenerdig auf die Waggons gezogen werden konnten, sehr präzise bewegen. Unglücklicherweise geriet einmal eines der Tiere beim „Rangieren“ über die Rampe hinaus und stürzte rücklings auf die Gleise. Es brach sich die Wirbelsäule und musste getötet werden.

Ganz andere Erinnerungen an den Wellendorfer Bahnhof hat der Osnabrücker Alfred Spühr. Nach dem Bombenangriff vom Palmsonntag 1945 waren der damals Zehnjährige und seine Familie wie rund 15000 Osnabrücker obdachlos geworden. „Wir sind über den brennenden Asphalt zu Fuß bis Wellendorf gelaufen – der Brand der Stadt erleuchtete die ganze Umgebung taghell“, erinnert er sich. In Wellendorf fand die Familie Unterkunft: zunächst in der Schneiderstube Sierp, dann bei Kolonialwaren Huning und schließlich im Bahnhofsgebäude, bei Fahrdienstleiter Mesterheide.

Direkt nach dem Krieg lag der reguläre Zugverkehr am Boden. Als jedoch schon im Sommer die Georgsmarienhütten-Eisenbahn auf der Haller-Willem-Strecke den Betrieb aufnahm und mit einer firmeneigenen Dampflok und zwei bis drei Wagen morgens ihre Arbeiter von Hilter bis Georgsmarienhütte einsammelte und abends wieder zurückbrachte, bediente sich auch der Schüler Spühr dieser einzigen Transportmöglichkeit. Dass jeder Wagen von einem eigenen Bremser gebremst wurde, erregte die Aufmerksamkeit des technisch interessierten Jungen, der die freien Stunden bis zum Unterrichtsbeginn um 14 Uhr in Osnabrück mit Vorliebe im Straßenbahn-Depot an der Lotter Straße verbrachte.

Gegen Ende des Jahres nahm auch der Haller Willem wieder seinen regulären Betrieb auf. Spühr besitzt noch seine erste Schülermonatskarte vom Dezember 1945, die er für 7,10 Reichsmark erworben hatte. Für die 18 Kilometer bis Osnabrück brauchte der Zug etwa anderthalb Stunden, denn da die Kohle von minderer Qualität war, entwickelte sich nur wenig Dampf. Entsprechend langsam kamen die überfüllten Züge voran. Noch schwieriger war der ansteigende Rückweg. Schon bei der Steigung in Kloster Oesede habe manche Lok schlappgemacht, berichtet Spühr. Und wer nach Hilter wollte, sah sich oft gezwungen, auf freier Strecke vor Hankenberge auszusteigen und zu Fuß zu gehen, wenn der Zug es wieder einmal „einfach nicht packte“. Die Alternative, überfüllte, mit Holzgas betriebene Busse, war auch nicht besser – die Fahrzeuge blieben ebenfalls regelmäßig an Steigungen liegen.

Aufregende Eisenbahn-Tage erlebte Alfred Spühr 1946, als nach heftiger Schneeschmelze das Hasetal überschwemmt war und wegen des Hochwassers der Bahnverkehr der Hauptstrecke Löhne–Osnabrück ein paar Tage über Bielefeld und den Haller Willem umgeleitet werden musste. Als „Hilfsschrankenwärter“ von Wellendorf kurbelte er alle paar Minuten die Schranken an der Iburger Straße herauf und herunter, denn auf dem sonst so ruhigen Bahnhof herrschte ungewohnte Geschäftigkeit. Weil seine Aufgabe so wichtig war, bekam er dafür eigens eine Befreiung vom Schulunterricht.

> zurück nach oben
 


10.05.2012
Bericht: NOZ


Dissen fordert Halbstundentakt für den Haller Willem

Dissen - Der bestehende 30-Minuten-Takt auf der Haller-Willem-Strecke zwischen Bielefeld und Halle sollte in Schwerpunktzeiten bis Osnabrück verlängert werden. Dafür sprach sich der Dissener Rat grundsätzlich aus und beauftragte gleichzeitig die Verwaltung, diesen Vorschlag der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (Planos) für den künftigen Nahverkehrsplan vorzulegen.

Die Zahl der täglichen Fahrgäste auf der Haller-Willem-Strecke steigt kontinuierlich. Allein zwischen Osnabrück und Dissen sind sie nach Angaben der Landesnahverkehrsgesellschaft aus dem Jahr 2008 auf rund 2200 angestiegen. Eine Stichprobe der Initiative Haller Willem von Juni 2010 hat eine weitere Steigerung auf 2390 tägliche Fahrgäste ergeben. Der westfälische Zweckverband VVOWL bezifferte für 2010 die Zahl der Fahrgäste, die an Werktagen zwischen Bielefeld und Osnabrück unterwegs sind, sogar mit rund 5800.

Als Grund der stärkeren Auslastung auf dem westfälischen Teilstück wird vor allem der Halbstundentakt zwischen Bielefeld und Halle angeführt. So zeigt die Erfahrung, dass, wenn die Bahnhalte enger am Arbeitsbeginn und -ende liegen, vor allem Arbeitnehmer eher bereit sind, vom Auto auf die Bahn umzusteigen.

Nicht zum Nulltarif

Auch ermöglicht der Halbstundentakt verbesserte Anschlüsse; in Osnabrück zum Beispiel an Oldenburg und Münster, in Bielefeld zum Beispiel an Hannover und Berlin. Allerdings: Zum Nulltarif ist der verdichtete Takt nicht zu erhalten. So müssten zwei weitere zweigleisige Begegnungspunkte geschaffen werden. „Mit dem Halbstundentakt gehen wir perspektivisch den richtigen Schritt, bietet er doch die Möglichkeit, besser und günstig in die Oberzentren zu gelangen“, sprach sich Willem Meyer zu Erpen (Grüne) für eine Taktverdichtung aus.

Seiner Auffassung nach sollte das Angebot längst nicht für alle Zeiten gelten, sehr wohl aber in Stoßzeiten der Arbeits- und Schulwelt. Nach Wiederinbetriebnahme des Haller Willem sei das Angebot sehr gut angenommen worden, und vor diesem Hintergrund sollte nicht zuletzt auch die Stadt Dissen den Hinweis an die Landespolitik geben, das erfolgreiche Projekt „Haller Willem“ weiterzuentwickeln.

Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit stehen für die Bahn, führte Meike Krüger von der CDU aus. Das Interesse am Haller Willem sei groß, sie hoffte allerdings, dass durch die Einführung des Halbstundentaktes die Preise nicht immens steigen werden. „Wenn wir keinen Druck machen, passiert gar nichts. Daher sollten wir an die Nahverkehrsgesellschaft ein eindeutiges Signal setzen“, warb Bürgermeister Hartmut Nümann für den 30-Minuten-Takt. Mit Blick auf lange Aufenthalte gerade in Bielefeld sprach Nümann von einem ganz klaren Bedarf.

So bewertete es auch der übrige Rat. Alle Kommunalpolitiker stimmten dem Vorschlag des verdichteten Taktes bis Osnabrück einhellig zu.

> zurück nach oben
 


04.05.2012
Bericht: HK


Pink muss raus - Elektromotor statt Muskelkraft: Haller Willem wird auf elektronische Steuerungstechnik umgerüstet

Quelle - Digitalimpuls statt Seilzug, Elektromotor statt Muskelkraft: Ab Samstag wird die Haller-Willem-Bahnstrecke zwischen Bielefeld und Dissen elektronisch vom Queller Bahnhof aus gesteuert. In den 80ern noch ein Auslaufmodell, wird die Regionalbahnstrecke nun - als erste in OWL - auf hochmoderne elektronische Steuertechnik umgestellt.

Am Mittwochabend rüsteten 50 Bahnmitarbeiter den Queller Bereich der Strecke um und demontierten Drahtseile, Formsignale und alles, was sonst noch mit einem pinkfarbenen Kreuz gekennzeichnet war. Parallel aktivierten sie die neue Technik, schlossen Wichen und neuinstallierte Lichtsignalanlagen an den Leitcomputer an.

Am Mittwochabend stand Fahrdienstleiter Detlef Ameling ein letztes Mal an den Weichen- und Signalhebeln des Queller Bahnhofs: Demnächst wird er auf einer anderen Strecke Dienst tun. "Das ist heute wegen der Bauarbeiten schon ein bisschen aufregend", erklärte er.

Bis zum Fahrplanende um 23 Uhr rollten die Züge planmäßig, obwohl Arbeiter immer mehr Weichen vom Stellwerk trennten. "Ich brauche Weiche drei Richtung Gleis 1", wies Ameling telefonisch einen Bautrupp an - und trabte schnell selbst los, um sich von der korrekten Weichenstellung zu überzeugen.

"Der Fahrdienstleiter trägt die Veranwortung für einen sicheren Zugebtrieb", erklärte Thomas Johann, Leiter des Regionalnetzes Münster-Ostwestfalen. Keine leichte Aufgabe, während 50 Mann die Technik demontieren. Doch Ameling, seit mehr als 25 Jahren bei den Bahn, agierte souverän und behielt alles im Blick.

Die Zukufnt der Fahrdienstleiter steht gleich neben Amelings Arbeitsplatz mit den markanten mechanischen Hebelzügen und besteht aus vier Flachbildschirmen, Tastatur, Maus und Telefon. Ab 21 Uhr nahm Oliver Krupka den Platz in Betrieb. Er ist einer der 14 Fahrdienstleiter, die bereits für die neue Technik geschult worden sind. Bevor von diesem Schreibtisch aus der Schienenverkehr überwacht werden kann, stehen aber noch nächtelange Prüfungen an: Zunächst muss für jede Weiche, jedes Signal einzeln überprüft werden, ob es dem Elektroimpuls des Stellwerkcomputers auch wirklich folgt und ob es korrekt auf dem Bildschirm angezeigt wird.

Eine lange Nacht für die 50 Mitarbeiter, die bis zum Fahrplanbeginn um 5 Uhr durcharbeiteten und in den folgenden Nächsten Steinhagen, Halle und Wellendorf im Landkreis Osnabrück umrüsteen - auch die Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück stellt auf einheitliche Stellwerkstechnik um. Die markanten Formsignale, die entlang des Haller Willems abgebaut werden, sind keineswegs schrottreif: Sie werden auf anderen Strecken, die vorerst nicht modernisiert werden, benötigt, zum Beispiel auf der Strecke Lage - Horn-Bad Meinberg. Auch die tellwerkstechnik wandert ins Magazin, ist der Bahn als Ersatzteilquelle für die robusten, aber längst nicht mehr am Markt erhältlichen Anlagen hochwillkommen.

"Lzf" (Lage Zentral Fahrdienstleiter) verkündet ein Schild am Bahnhof Quelle, ein Hinweis darauf, dass dieser Gesamtfahrdienstleiterstandort nur provisorisch ist. Voraussichtlich ab August, sobald der dortige Neubau bezugsfertig ist, wird dieser Arbeitsplatz nach Lage umziehen und die Strecke Bielefeld - Dissen von dort überwacht und geleitet. "Dies ist eine ganz moderne, kostengünstige Signaltechnik", sagte Thomas Johann, erfreut über die Modernisierung. Was ihn besonders freut: "Diese Nebenstrecken sind alles totgeglaubte Strecken - und heute haben wir hier jede Menge begeisterte Bahnfahrer! Und das Land hat das Vertrauen, dass es diese Strecke noch mindestens 30 Jahre geben wird."

Info

  • Die Regionalbahnstrecke Bielefeld - Dissen ist OWL-weit die erste, die zentral durch ein elektronisches Stellwerk gesteuert wird
  • Die Modernisierung der Strecke kostet 10 Millionen Euro.
  • Die Arbeitsplätze von zwölf Fahrdienstleitern entfallen. Alle zwölf werden auf anderen Strecken von der DB weiterbeschäftigt
  • 2013 wird die Sennebahn Bielefeld - Paderborn auf elektronische Stellwerkssteuerung umgestellt


> zurück nach oben


03.05.2012
Bericht: NW


Als die Menschen mobil wurden - Geschichte des „Haller Willem“ in der Historischen Reihe der Neuen Westfälischen

Bielefeld/Halle. 125 Jahre alt ist die Eisenbahnstrecke zwischen Bielefeld und Osnabrück. Der „Haller Willem“ verbindet die beiden Oberzentren, aber auch viele Menschen in den Städten und Gemeinden. Mit der Anmeldung als Expo-Projektim Jahre2000 begann der Aufschwung der Strecke.

Eine neue DVD in der Historischen Reihe der Neuen Westfälischen zeichnet die Geschichte und Entwicklung der traditionsreichen Bahnlinie nach. Produzent ist die Bielefelder Tri-Ergon-Film, die für die Reihe bereits vier Filme beigesteuert hat. Wenn eine Bahnverbindung unattraktiv wird, weil der Fahrplan immer stärker ausgedünnt wird und kein Geld in die Infrastruktur mehr fließt, dann sinkt die Auslastung einer Strecke. So geschah es seit den 1960er Jahren beim Haller Willem, als Folge stellte die Deutsche Bahn 1984 den Personenverkehr zwischen Dissen-Bad Rothenfelde und Osnabrück ein, sieben Jahre später gab es dort auch keinen Güterverkehr mehr. Es ist der „Bürgerinitiative Haller Willem“ wesentlich zu verdanken, dass ab Mitte der 90er Jahre der Streckentorso wieder attraktiviert und schließlich 2005 der Lückenschluss vollzogen wurde.

Und die Kommunen holten etwas nach, was in der Vergangenheit vielfach zum Aus von Bahnstrecken (wie zum Beispiel im Falle der Bielefelder Kreisbahnnen in den 50er Jahren) geführt hatte: Auf NRW-Seite entstanden 1.000 neue Wohnungen nahe der Bahn, neue Haltepunkte, das Umfeld der Bahnhöfe wurde verbessert. Der Haller Willem holt die Menschen dort ab, wo sie zuhause sind, bringt sie zur Arbeit, zur Schule, Uni, zum Einkauf oder zum Freizeitvergnügen. Der Fahrplan wurde verdichtet, die Ausstattung der Züge verbessert. Die Zahl der Fahrgäste stieg von 1.500 im Jahr 1996 auf fast 6.000 täglich.

“Wir denken bei historischen Themen langfristig“, sagt Tri-Er-gon-Geschäftsführer Holger Schettler. Deswegen sei ein umfangreiches Bild- und Filmarchiv unumgänglich. Die ersten Aufnahmen zum Haller Willem stammen daher schon aus dem Jahre 1998, als der Güterbahn-hof (heute Neues Bahnhofsviertel) in Bielefeld abgerissen wurde. „Ein Jahr später drehten wir den Beginn der Ausbauarbeiten auf der Strecke Bielefeld - Dissen im Auftrag des Verkehrsverbundes Ostwestfalen-Lippe“, berichtet Kameramann und Tri-Ergon-Geschäftsführer Michael Wiegert-Wegener. „Dazu gehört auch eine Mitfahrt auf dem Lokführerstand, die als Bonusmaterial mit auf der DVD veröffentlicht ist. Zusammen mit einer Führerstandsmitfahrt aus dem Jahre 2010 ergeben sich da ganz interessante Vergleiche.“ Erstmals sind in der Produktion auch Fotos rund um den Bahnhof Halle aus der Nachkriegszeit veröffentlicht, die unter anderem die Dampflok der Baureihe 50 zeigen. Vor 125 Jahren trug der „Haller Willem“ erstmals dazu bei, dass Handel, Landwirtschaft, Handwerk und Industrie aufblühten, die Menschen mobil wurden, Städte und Gemeinden zusammen rückten. Auch heute verbindet die Linie Menschen und Kommunen: umweltfreundlich und komfortabel.

INFO Inzwischen schon neun Titel

Der Erfolg der Historischen Reihe der Neuen Westfälischen begann bereits 1985: Großen Erfolg hatten damals die NW-Produktionen „Als die Erde bebte – die Geschichte des Schildescher Viaduktes“, „Blumenpflücken während der Fahrt verboten – die Geschichte der Bielefelder Kreisbahnen“ und „Bielefeld – Leben und Hoffen in den Ruinen“ auf VHS-Videokassetten. Im Jahre 2006 entschloss sich die NeueWestfälische zu einer Neuauflage auf DVD. Dazugekommen sind die NW-Produktion über 850 Jahre Jöllenbeck („So feierten die Jürmker“) sowie die Tri-Ergon-Produktion über die Geschichte des Jahnplatzes (alle für jeweils 9,90 Euro). Es folgten „Die Lutter – Bielefeld entdeckt seinen alten Bach“ und „Bethel – Sozialgeschichte made in Bielefeld“, „Bielefeld, die Leinenstadt – Vom Handel zur Industrie“. Neu dabei ist jetzt „Der Haller Willem“. Diese vier Titel von Tri-ErgonFilm kosten jeweils 14,90 Euro und sind wie die anderen Produktionen erhältlich in den NW-Geschäftsstellen Niedernstraße und Hauptstraße.

> zurück nach oben
 


28.04.2012
Bericht: IHW


Nächstes IHW-Treffen am 25.05. in OS-Sutthausen

Die Initiative Haller Willem trifft sich das nächste Mal am 25.05.2012 um 15.15 Uhr am Haltepunkt Osnabrück-.Sutthausen in der renovierten Bahnhofsgaststätte. Dort findet ein Rundgang mit einem Vertreter der Stadt Osnabrück statt. Anschließend geht es u.a. um die endgültige Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks für den Haller Willem, Berichte aus den Fahrgastbeiräten und die Planung der nächsten Aktionen. Anmeldungen unter Tel. 0170-6917390.

> zurück nach oben
 


28.04.2012
Bericht: IHW


Haller-Willem-Initiative: Nach Radstation Halle auch Fortbestand für Piumbus und B3 sichern

Borgholzhausen.- Für den weiteren Betrieb des Pium-Busses und die Nutzbarkeit des Bahnhofsgebäudes Borgholzhausen will sich die Initiative Haller Willem (IHW) einsetzen. Nachdem sich mit dem Ravensberger Jugendbildungshaus der Fortbestand der Radstation am Bahnhof Halle abzeichne, gelte es, auch für die beiden Angebote in Borgholzhausen eine Lösung zu finden, wurde beim IHW-Treffen im B3 erklärt, das nach Zustimmung des Insolvenzverwalters zur Verfügung stand.

Mit seiner halbstündigen Anbindung an den Bahnhof Borgholzhausen leiste der Piumbus von 7.16 bis 21.16 einen wichtigen Beitrag für den öffentlichen Nahverkehr, wurde übereinstimmend betont. Bisher sei dieses Angebot jedoch nur bis Ende Mai gesichert. Udo Mescher berichtete von einem neuen Verein mit den bisherigen Fahrern, der sich bereit erklärt habe, bei ausreichender Unterstützung den Piumbus weiter zu betreiben. Alle Beteiligten seien aufgerufen, ihren Beitrag zur Aufrechterhaltung dieses Angebotes zu leisten. Seitens der IHW wurde bereits angekündigt, den Piumbus für den Besuch der Osnabrücker zum Kartoffelmarkt am 16. September nutzen zu wollen.

Für den Fortbestand des B3 als gesellschaftlichen Treffpunkt wollen sich IHW und Anwohner einsetzen.Unterstützung zeichnet sich auch ab für die Beibehaltung des Bahnhofsgebäudes als gesellschaftlichen Treffpunkt. Für die MIT-Bürgerinitiative Borgholzhausen Bahnhof berichteten Bernd Vieweg und Friedrich-Wilhelm Temme, dass das Angebot des Kulturbahnhofes B3 bisher eine deutliche Bereicherung für den Stadtteil dargestellt habe und von den Anwohnern deshalb Interesse an der Fortführung bestehe. Bei Zustimmung des Insolvenzverwalters soll ein Solidaritätsfest im B3 auf die Beine gestellt werden.

Hinsichtlich des Streits um die zukünftige Gestaltung des Bahnübergangs in Bödinghausen erklärte sich die IHW bereit, zur Verständigung unter den Beteiligten beizutragen. Es gelte, eine Lösung zu finden, die mehr Sicherheit biete und größtmögliche Akzeptanz finde. Denkbar sei alles von der Schließung des Bahnübergangs über eine höhengleiche Lösung mit technischer Sicherung (Blinkanlage und Schranken) bis hin zu höhenungleichen Varianten. Besser als die Neuauflage eines endlosen Gerichtsverfahrens sei es, zumindest den Versuch eines Kompromisses zu starten.

In den nächsten Tagen soll der dritte Anlauf unternommen werden, die neue Stellwerkstechnik auf der Haller-Willem-Strecke zu installieren. Beginnend am 2. Mai in Brackwede sollen die Arbeiten am 6. Mai in Wellendorf abgeschlossen werden. Durch ausschließliche Nachtarbeit soll eine Beeinträchtigung des Fahrbetriebs vermieden werden. Nach den Verzögerungen durch Interventionen des Eisenbahnbundesamtes als Genehmigungsbehörde hegt die IHW die Hoffnung, dass bei besserer Abstimmung die neue Technik ab 7. Mai komplett zur Verfügung steht.

Weitere Verzögerung wurde ebenfalls gemeldet hinsichtlich der seit langem zugesagten Fußgängerampel am Bahnhof Steinhagen. Am 17. Mai will die IHW beim Haller-Willem-Fest in Halle für den 30-Minuten-Takt bis Osnabrück Unterschriften sammeln. Das nächste Haller-Willem-Treffen findet am 25. Mai in Sutthausen statt, dessen Gaststätte dann nach mehrjähriger Pause wieder geöffnet sein wird.

> zurück nach oben
 


22.04.2012
Bericht: IHW


Nächstes IHW-Treffen am 27.04. in Borgholzhausen

Die Initiative Haller Willem trifft sich das nächste Mal am 27.04.2012 um 16.30 Uhr in Borgholzhausen (Gaststätte B3 im Bahnhof). Themen sind u.a. die Zukunft der bahnnahen Dienstleistungen Gatsstätte B3, Piumbus und Radstation Halle nach der Insolvenz ihres bisherigen Betreibers GAB, deren Geschäftsführer Udo Mescher näheres erläutert. Außerdem wird Bericht erstattet aus den Fahrgastbeiräten und es werden die nächsten Aktionen geplant. Anmeldungen unter Tel. 0170-6917390.

> zurück nach oben
 


23.03.2012
Bericht: IHW


Vorschläge für Fortbestand der Radstation  - IHW: Sozialpolitische Bedeutung sehen

Halle – Für den Fortbestand der Radstation in Halle will sich die Initiative Haller Willem (IHW) einsetzen. In einem Gespräch mit Insolvenzverwalter Jochen Schnake und Wilhelm Mussmann von der Stadt Halle wurden Möglichkeiten des Fortbestands erörtert.

Eine Schließung der Radstation zum 1. April sei nicht ausgeschlossen, erklärte der Insolvenzverwalter. Da eine entscheidungsfähige Sitzung der Ratsgremien der Stadt Halle erst wieder Anfang Mai stattfindet, will die IHW notfalls helfen, den April zu überbrücken.

An Ideen für einen wirtschaftlich tragfähigen Betrieb brachte die IHW mehrere Vorschläge ins Gespräch. Denkbar sei demnach die Angliederung an einen Verband, die Eingliederung in den Bauhof der Stadt, die Kooperation mit einem Fahrrad-Profi oder auch die Unterbringung anderer Projekte im Gebäude der Radstation. Geprüft werden könne auch die die Errichtung eines Vereins ehemaliger Mitarbeiter und die Zusammenarbeit mit Vereinen und Schulen.

Betont wurde die sozialpolitische Bedeutung des Projektes. „Wir dürfen diese Leute nicht einfach hängen lassen“, hieß es bei der IHW. Ihre Mitarbeit bot eine Fahrrad-Spezialistin an. Durch verbesserte Öffentlichkeitsarbeit und konkrete Aktionen könne die Radstation für die Zukunft gestärkt werden. Immerhin sei sie bedeutsamer Bestandteil der erfolgreichen Teuto-Senne-Fahrradroute.

Aktuell konkret geprüft wird die Zusammenarbeit mit der Arbeitslosenselbsthilfe (ASH), die in Gütersloh eine Radstation betreibt. Möglicherweise sollen die Öffnungszeiten der Radstation eingeschränkt werden. Näheres soll am kommenden Dienstag, 27. März, besprochen werden. Am 3. Mai kann von den Ratsgremien der Stadt Halle entschieden werden.

> zurück nach oben
 


22.03.2012
Bericht: IHW


Weiterhin Fahrzeugführer gesucht - Initiative Haller Willem bei Nordwestbahn

Osnabrück – Mit derzeit vier Kursen versucht die Nordwestbahn das Problem der fehlenden Fahrzeugführer zu beheben, das bereits zu Zugausfällen geführt hatte. „Die Lage ist sehr angespannt, allerdings betrifft der Fachkräftemangel die gesamte Branche.“, betonte Timo Kerßenfischer anlässlich eines Informationsgespräches mit der Initiative Haller Willem. Beim Güterverkehr sei das Problem mittlerweile beseitigt, beim Personenverkehr werde mit Aktionen weiterhin Zusatzpersonal gesucht.

Obwohl das französische Mutterunternehmen Veolia die Verkehrssparte abzustoßen versuche, werde die Nordwestbahn neben den kommunalen Anteilseignern aus Osnabrück und Oldenburg vorläufig wohl weiterhin in der Hand von Veolia bleiben.

Der "Haltewunsch" als bisher spezielle Veröffentlichung für Freizeitangebote in den Orten entlang der Haller-Willem-Strecke werde zukünftig nicht mehr streckenbezogen herausgegeben, solle allerdings weiter jährlich erscheinen. Noch keinen Neustart gebe es aus technischen Gründen für den "Sprechenden Zug" mit Durchsagen zu Attraktionen entlang der Bahnstrecke.

Angeboten werde zu Großveranstaltungen wie dem Ossensamstag weiterhin ein erhöhtes Platzangebot mit Doppeltraktion. Zum Bahnhalt Rosenplatz berichtete Gerd Stolle (PlaNOS), vieles spreche dafür, zunächst nur mit dem Halt für die Haller-Willem-Strecke zu beginnen. Stolle sagte zu, demnächst Fragen zur Tarifstruktur zu vertiefen.

Obwohl seit mehreren Wochen seitens der Landesnahverkehrsgesellschaft zugesagt, hat die Initiative Haller Willem noch immer keine Auskunft über die Fahrgastzahlen für 2010 für den Abschnitt Osnabrück-Dissen erhalten. Für die gesamte Strecke Osnabrück-Bielefeld hatte der Zweckverband Ostwestfalen-Lippe (VVOWL) einen Anstieg auf werktägliche 5.800 Ein- und Aussteiger gemeldet.

> zurück nach oben
 


11.03.2012
Bericht: NOZ


Georgsmarienhütte: Großer Bahnhof für den Präsidenten

Georgsmarienhütte - So strahlend wie heute hat das ehemalige Bahnhofsgebäude in Oesede in seinen aktiven Zeiten nicht ausgesehen, obwohl die Station alles andere als unbedeutend war. Entstanden ist sie 1886 im Zuge der Eröffnung der Bahnstrecke Osnabrück– Bielefeld, des späteren Haller Willem. Ein Hauptgleis, zwei Nebengleise sowie Laderampe und Freiladegleis mit kleinem Ladekran belegen die wirtschaftliche Bedeutung des Bahnhofs schon in seiner Frühzeit.

Der 1885/86 erbaute Ziegel-Zweckbau mit Fachwerk-Güterschuppen tat ein knappes Jahrhundert als Empfangsgebäude seinen Dienst. Nach der Einstellung des Personenverkehrs auf der Strecke im Juni 1984 verkaufte die Bahn das Gebäude an die Kirchengemeinde St. Peter und Paul, die das Haus sanierte und seitdem für karitative Zwecke nutzt. Der neue Haltepunkt für den 2005 wieder in Betrieb genommenen Haller Willem befindet sich nur wenige Meter westlich der Oeseder Straße.

Personenverkehr im Bahnhof Oesede mit dem VT98 anno 1957. Im Hintergrund qualmende Schlote der Hütte. Foto: Sammlung Werner BeermannAnfangs muss sich das Treiben am Bahnhof Oesede noch recht gemächlich ausgenommen haben; der Fahrplan für das Jahr 1905 weist pro Tag sechs Personenzugverbindungen je Richtung aus. Ein Weichensteller betätigte sowohl die Weichen als auch die Schranken über die Oeseder Straße manuell. Mindestens ein Arbeiter war für die Verfrachtung der auf Pferdegespannen angelieferten Waren zuständig, zum Beispiel Möbel aus der Fabrikation Mathias Wiemann.

Andere Firmen hatten eigene Gleisanschlüsse, so die 1910 gegründete Drahtseilerei und die Vereinigten Eisenbahnsignalwerke. Wichtigster Privatanschließer war die Georgsmarienhütte, die bis in die 1960er-Jahre hinein ihre Produkte über Oesede in Richtung Bielefeld versandte. Man sah die Lokomotiven der Hüttenbahn oft im Bahnhof Oesede, wo sie die Waggons zur Übergabe an die Staatsbahn bereitstellten. Heute ist diese Gleisverbindung gekappt.

1939 war eine deutliche Zunahme des Verkehrs zu verzeichnen. Viele Hüttenarbeiter nutzten die Bahn, und auch die zahllosen „dienstverpflichteten“ Frauen erreichten so ihre Arbeitsstelle. Der einzige Wartesaal kam schnell an seine Grenzen; man half sich mit einer großzügigen Überdachung des Bahnsteigs. „Diese Wartehalle war in der Kriegs- und Nachkriegszeit schwarz von Menschen“, erinnert sich Werner Beermann, der damals in der Nachbarschaft aufwuchs. Im Winter spielten die Kinder gern in der trockenen Wartehalle, was aber nur so lange gut ging, „wie wir ruhig blieben, sonst blüste uns der Bahnhofsvorsteher“. Auch später traf man sich mit Freunden im Wartesaal. „Der war geheizt, und solange wir niemanden störten, konnten wir uns dort aufhalten“, berichtet Beermann. Das Refugium hätten auch manche Erwachsenen genutzt, alleinstehende ältere Männer zumal, Vertriebene, Entwurzelte, die direkt nach dem Krieg Not litten.

Das Bahnhofsgelände ist nach Osten hin leicht abschüssig, alle abgestellten Waggons mussten mit Hemmschuhen gegen Wegrollen gesichert werden. Damit nicht Wagen der Hüttenbahn unbeabsichtigt auf die Gleise der Staatsbahn gelangten, war deren Gleisbereich mit einer stabilen Metallsperre gesichert.

Und doch geschah es im Mai 1960, dass sich zwei Wagen bei der Kolonie Stahmer in Bewegung setzten, rasch Fahrt aufnahmen, auf Oesede zurasten und dann mitten auf der unbeschrankten Oeseder Straße ineinander verkeilt zum Stehen kamen. Zum Glück wurde niemand verletzt.

Zeitgeschichtlich betrachtet schlug dem Bahnhof die große Stunde im Mai 1962, als der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke per Bahn anreiste, zum Besuch in der Landvolkhochschule. Viele Schaulustige waren gekommen, um den obersten Repräsentanten der jungen Bonner Republik persönlich zu sehen. Bürgermeister Wallrath Eichberg begrüßte den hohen Gast nebst Begleiter, dem niedersächsischen Landwirtschaftsminister und späteren Ministerpräsidenten Alfred Kubel.

Für das Bahnpersonal waren solche Anlässe immer eine besondere Herausforderung, betonen der pensionierte Lokführer Bernhard Kovermann, der in der Festschrift „125 Jahre Bahnstrecke Osnabrück–Bielefeld 2011“ von seinen Erfahrungen berichtet, und Dietmar Koch, bis zu seiner Pensionierung kommissarischer Leiter des Osnabrücker Hauptbahnhofs und der ihm verwaltungstechnisch unterstellten Bahnhöfe an der Haller-Willem-Strecke. So unterlagen Fahrplan und Dienstanordnungen strenger Geheimhaltung. Die Sonderwagen wurden vor der Fahrt gründlich durchsucht, besonders zuverlässiges Personal ausgewählt und eine Ersatzlokomotive einsatzbereit gehalten. Dank akkurater Umsetzung der Vorschriften geriet der Besuch des Bundespräsidenten in Oesede zu einem administrativen Vorzeigestück.

> zurück nach oben
 


09.03.2012
Bericht: IHW


Haller-Willem-Initiative: Radstation erhalten

Halle – Für den Erhalt der Radstation am Bahnhof Halle will sich die Initiative Haller Willem (IHW) einsetzen. Die Gesellschaft für Arbeits- und Berufsfördeung (GAB) als bisherige Trägerin hatte vor kurzem Insolvenz angemeldet. Am kommenden Freitag, 16. März, will sich die IHW bei ihrem nächsten Treffen um 16.30 Uhr in der Bahnhofs-Gaststätte in Künsebeck mit Möglichkeiten der Fortführung der Service-Station befassen. Hierzu hat sie die Teilnahmezusage des Insolvenzverwalters und eines Vertreters der Stadt Halle erhalten.

Die IHW weist auf die Bedeutung der Radstation für die Bahnfahrer und den Tourismus hin. „Hier stellen Pendler ihr Fahrrad sicher ab und können es bei Bedarf pflegen lassen“, wird von den Haller-Willem-Freunden betont. Radwanderer können sich hier eine Vielfalt von Fahrrädern ausleihen und Touren entlang der Bahnstrecke unternehmen. Auch der Erhalt der Arbeitsplätze und die Bedeutung des historischen Gebäudes müsse in die zukünftige Planung einbezogen werden.

> zurück nach oben
 


17.02.2012
Bericht: NOZ


Hankenberge war der Gipfel - Am „Kleinen Brenner“ musste manche Lok passen

Hilter. Als höchstgelegener Bahnhof im Netz der Eisenbahn-Direktion Münster erwarb sich Hankenberge an der Strecke Osnabrück–Bielefeld schon früh einen besonderen Ruf: Während Ausflügler die schönen Wandergebiete des Teutoburger Waldes liebten, fürchteten Lokführer und Heizer die als „Kleiner Brenner“ bekannte enorme Steigung des Streckenabschnitts zwischen Hilter und Hankenberge.

Trotz herausgesprengter Geländeeinschnitte beim Bau der Strecke blieb eine Steigung von 1:50 – auf eine kostspielige Untertunnelung, obwohl immer wieder diskutiert, wurde verzichtet. „Besser ließ sich’s nicht machen“, kommentierte ein Schreiber in der Neuen Tagespost 1961 zum 75. Geburtstag des Haller Willem.

Idyllisch: Nach Bezwingung der schiefen Ebene bei Hankenberge erreichten die Züge den Bahnhof. Foto: Pahling Von Osnabrück, das auf 75 Höhenmetern liegt, steigt die Strecke auf ihren mit 177 Metern höchsten Punkt bei Hankenberge an. Steiler gestaltet sich der Anstieg in der Gegenrichtung: Von Hilter (128 Meter) in weniger als drei Kilometern auf den höchsten Punkt zu gelangen, erforderte von den Dampflokomotiven höchste Leistung. Deshalb waren in Wellendorf und Hilter Zugteilungen, Dreifachvorspann und Schiebe-Lokeinsatz an der Tagesordnung. Und trotzdem ging dem „pingelnden Teckel“, als den der Tagespost-Schreiber den Haller Willem in seiner Kindheit kannte, „oftmals die Puste aus“.

Wenn ein Zug zum Stehen gekommen war, musste er geteilt werden. Das ging, wie Lothar Hülsmann in Erfahrung brachte, nicht immer gut: So sollten 1946 vier schadhafte Lokomotiven zur Reparatur von Bielefeld nach Osnabrück transportiert werden. Sie wurden „in kaltem Zustand“, so der Fachmann, von einer Dampflok der Baureihe 50 gezogen. Doch am „Kleinen Brenner“ war die Maschine überfordert. Hinter Hilter kam der Zug zum Stehen, der Lokführer kuppelte zwei der angehängten Stahlkolosse ab und stellte sie fest. Als er mit der Zuglok aus Wellendorf zurückkam, waren die Loks nicht mehr da, sie hatten sich auf dem abschüssigen Gelände selbstständig gemacht. „Unter großer Lärmentwicklung“ waren sie durch den Bahnhof Hilter gerast und – nachdem der dortige Beamte seine Kollegen gewarnt hatte – in Dissen/Bad Rothenfelde auf ein Abstellgleis gelenkt worden. Der Aufprall war so heftig, dass beide Maschinen über den Prellbock hinaus ins Erdreich gedrückt wurden und die Ausfahrt Richtung Bielefeld versperrt war.

Ein Personenzug des alten Haller Willem von Wellendorf kommend Richtung Hankenberge. Foto: Lothar Hülsmann Oftmals soll auch ein Bahnbeamter problematischen Zügen von Hankenberge aus entgegengegangen sein und den schwer arbeitenden Lokomotiven aus einem Eimer Sand vor die Räder gestreut haben, damit sie „über den Berg“ kamen. Ob dies gelegentlich auch die Aufgabe von Gottlieb Friedrich Schönknecht war, kann nur vermutet werden. Der 1870 geborene Weichensteller verbrachte nahezu sein gesamtes Arbeitsleben am Bahnhof Hankenberge. Er war damals der Herr über die Weichen, die das Versandgleis für die benachbarte Kalkfabrik, ein weiteres Ladegleis sowie ein Aufstellungsgleis mit dem Durchgangsgleis der Strecke Osnabrück–Bielefeld verbanden.

Die Eisenbahn als modernes Transportmittel begünstigte überall die wirtschaftliche Entwicklung. In Hankenberge florierte über Jahrzehnte der Kalkabbau. Mit eigenen Dampfloks auf Schmalspurgleisen schafften die Wickingschen Kalkwerke tonnenweise Kalk zu einer Verladerampe und von dort auf die Staatsbahn. Später nutzten auch die Wortmannschen Kalkwerke die Bahn zum Transport, ebenso wie die Maschinenfabrik Vorwald.

Früher ein viel genutzter Bahnhof, heute Firmenplatz: Walter Hilgemann erinnert sich noch.Foto: Petra Pieper Weichensteller Gottlieb Schönknecht lebte mit Frau und zwölf Kindern bis zu seinem Tod 1953 in der Nähe des Bahnhofs. Er muss eine Institution gewesen sein, denn die Kollegen stellten ihm zu Ehren 1934, vermutlich zum Abschied aus dem Berufsleben, im benachbarten Steingarten einen Findling mit dem Namen „Gottliebstein“ auf. „Der Bahnhof war zwar der kleinste, aber der schönste an der ganzen Strecke“, erinnert sich der 85-jährige Walter Hilgemann, der in seiner Jugend täglich mit dem Zug von Hankenberge zur Ausbildung nach Oesede fuhr. Der Bahnhofsvorsteher habe offenbar genügend Zeit gehabt, die Blumenrabatten in Ordnung zu halten, und auch eine große Linde mit einem Stammdurchmesser von einem Meter und einer Sitzbank drum herum habe den Bahnsteig geziert. Bei einem heftigen Sturm sei der stolze Baum abgedreht worden, bedauert Hilgemann.

Auch den Bahnhof ereilte das Los der Vergänglichkeit, er wurde abgerissen. Heute erinnert kaum mehr etwas an das Kleinod. 1980 wurde der noch verbliebene Haltepunkt geschlossen. Zwar bemühte sich parallel zur Wiederinbetriebnahme des modernen Haller Willem die Initiative „Hauptbahnhof Hankenberge“ darum, die noch vorhandenen Bahnsteigreste so zu sanieren, dass eine Bedarfshaltestelle für Wanderer eingerichtet werden könnte, jedoch hat sich das Vorhaben (noch) nicht realisieren lassen. Heute nutzt die Firma Höcker-Polytechnik den Bereich als Parkplatz.

> zurück nach oben
 


10.02.2012
Bericht: NOZ


Bahnhof Kloster Oesede hieß früher Ottoschacht

Georgsmarienhütte - In seinen Anfängen war der ehemalige Bahnhof Kloster Oesede die Endstation einer kleinen, nur drei Kilometer langen Bergwerksbahn. Sie verband das Hüttenwerk des Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins (GMBHV) mit den Kohlegruben des Dütetals. Deshalb hieß die Station zunächst „Ottoschacht“.

Steinkohle aus den Flözen zwischen Holzhauser Berg und Borgloh sowie Eisenerz aus dem Hüggel waren die Rohstoffe, mit denen das 1856 gegründete Hüttenwerk arbeitete, wie Alex Warner, Ehrenvorsitzender des Osnabrücker Kreisheimatbundes und während seiner Berufstätigkeit langjähriger Nachbar und Kunde des Bahnhofs Kloster Oesede, erklärt. Schon früh hatte sich das Hüttenwerk um eine Eisenbahnverbindung als Alternative zum kostenintensiven Rohstoff-Transport per Pferdefuhrwerk bemüht. Mehr als 100 Pferdegespanne, zeitweilig sogar bis zu 400 Lohnkutscher, so Warner, hatten in den ersten Jahren den mühevollen Transport von Kohle aus dem Dütetal, von Eisenerz aus dem Hüggel und von fertigen Produkten nach Osnabrück besorgt.

Triebwagen und Fahrgäste am Bahnhof Kloster Oesede im September 1978. Foto: Lothar HülsmannAber während die Bahnverbindung von der Hütte zum Hüggel immerhin schon 1866 zustande kam, dauerte es in Richtung Kloster Oesede deutlich länger. Erst 1881 nahm die Bergwerks-Eisenbahn Ottoschacht-Georgsmarienhütte ihren Betrieb auf.

Um einen Verladebahnhof gegenüber dem Ausgang der Kohlestollen in Kloster Oesede einzurichten, war die Verlegung der Düte nötig, die in unmittelbarer Nähe floss. Zwar war das erste Bahnhofsgebäude auf der südlichen Seite der Gleise nur ein kleines eingeschossiges Flachdachhaus, eine „Bude“, aber es wurde Platz für eine Abraumhalde gebraucht. Auf der nördlichen Gleisseite war die Infrastruktur umfangreicher: Expeditionsgebäude, Kohlenwäsche, Schlammbassin und eine kleine Drehscheibe mit zwei Stumpfgleisen, auf die jeweils ein Güterwaggon zum Beladen gefahren werden konnte. Für das Beladen gab es enge Zeitfenster, denn schon damals war Zeit Geld. Waren die Arbeiter nicht rechtzeitig fertig, verhängte der GMBHV, dem die Bedienung der Bahnverbindung durch Fahrzeuge und Personal oblag, Strafgebühren.

Anfangs verkehrte zweimal täglich ein Güterzug, der in einem angehängten Personenwagen auch Passagiere befördern konnte, zwischen dem Hüttenwerk und dem Kohleschacht. Der erste – handschriftlich erstellte – Fahrplan ist noch erhalten: Um 7.45 Uhr startete eine Bahn von der Hütte und war 13 Minuten später am Ottoschacht, nach vier Minuten ging es mit einem zweiten, beladenen Zug um 8.02 Uhr wieder zurück. Und das gleiche Prozedere wiederholte sich zwischen 16 und 16.30 Uhr.

„Das gefiel allen Beteiligten so gut, dass wenige Jahre später der Haller Willem gebaut wurde“, formuliert Alex Warner betont salopp, wohl wissend, dass lange Verhandlungen zwischen den Interessengruppen vorausgegangen waren. Aber in der Tat ging die normalspurige Bergwerksbahn 1886 in der neuen Linie Osnabrück–Brackwede/Bielefeld auf.

Zwilling in Lüstringen

Der Bergbau in Kloster Oesede erwies sich indes schon nach kurzer Zeit als nicht mehr rentabel, das Ende kam 1889. Um die Jahrhundertwende wurden die Zechengebäude abgebaut; der Ottoschacht geriet allmählich in Vergessenheit. Man baute die Gleisanlage um und errichtete 1908 ein stattliches Stationsgebäude, das nun als „Bahnhof Kloster Oesede“ firmierte. Der im Hauptteil zweigeschossige Bau mit seinen charakteristischen, ziegelumrandeten Rundbogenfenstern – der übrigens im Bahnhof Lüstringen einen „Zwilling“ besitzt – entsprach den „preußischen Normalien“, weiß Eisenbahnhistoriker Lothar Hülsmann. Wie überall gab es eine Schalterhalle, Wartesäle und ab 1932 ein modernes Zentral-Stellwerk. Im Obergeschoss wohnte der Bahnhofsvorsteher mit seiner Familie. Ein kleiner Güterschuppen vervollständigte das Ensemble.

Viele Jahre nutzten die Kloster Oeseder ihren Bahnhof, die meisten, um nach Osnabrück und zurück zu fahren. Allein für das Jahr 1930 kann Hülsmann die Zahl von 53749 Fahrgästen nennen, allerdings halbierte sich der Zuspruch damals in nur drei Jahren auf 26134 – „ein deutliches Zeichen der damaligen Wirtschaftskrise“. In den 40er- und 50er-Jahren war die Bahn wieder „das“ Verkehrsmittel, doch dann ging das Fahrgastaufkommen stetig zurück. 1984 wurde der Personenverkehr zwischen Osnabrück und Dissen schließlich eingestellt.

In den Wirtschaftswunderjahren bis Anfang der 90er-Jahre wurde die Anlage mit dem noch vorhandenen Ladegleis vor allem von der Raiffeisen-Warengenossenschaft genutzt, die sich in direkter Nachbarschaft mit eigenen Lagerräumen etabliert hatte und ihren Warenverkehr über die Schiene abwickelte: „Wir haben unsere Dünge- und Futtermittel sowie neues Saatgut per Güterwagen erhalten, der an einem Morgen angeliefert und am nächsten wieder abgeholt wurde“, erzählt Alex Warner, „Massentransporte fährt man am besten mit der Bahn“, ist er bis heute überzeugt. Allerdings war die Streckenstilllegung diesem Anliegen nicht förderlich. „Da hat die Bahn grandios versagt“, findet Warner.

Heute befindet sich der alte Bahnhof in Privatbesitz, mitsamt den Relikten des alten Ladegleises durch eine schmale Straße vom Haller-Willem-Gleis abgeschnitten. Dessen Triebwagen rauschen im Stundentakt vorbei und halten erst knapp einen Kilometer weiter östlich in unmittelbarer Nähe des Ortszentrums von Kloster Oesede.

> zurück nach oben
 


17.02.2012
Bericht: IHW


Nächstes IHW-Treffen am 16.03. in Künsebeck

Die Initiative Haller Willem trifft sich das nächste Mal am 16.03.2012 um 16.30 Uhr in Künsebeck (Gaststätte am Bahnhof Künsebeck, „Zum alten Bahnhof“, Teutoburger Str. 2). Themen sind u.a. die Verleihung des Klimaschutzpreises Borgholzhausen, der Schülerverkehr sowie die Zukunft der Radstation Halle und des Kulturbahnhofs B3. Außerdem wird Bericht erstattet aus den Fahrgastbeiräten und es werden die nächsten Aktionen geplant. Anmeldungen unter Tel. 0170-6917390.

> zurück nach oben
 


19.01.2012
Bericht: HK


Brücke bauen oder dicht machen

Borgholzhausen - Eine komplette Sperrung des umstrittenen Bahnübergangs am Bahnloch in Bödinghausen hat jetzt die SPD während ihrer Fraktionsklausurtagung diskutiert. Bürgermeister Klemens Keller gab zu bedenken, dass so eine Sperrung sehr schwer durchzusetzen sei.

Eine Brücke soll geschätzt etwa 750 000 Euro kosten, die Stadt wird glücklicherweise nur gering an den Kosten beteiligt. Die Variante der Brücke mit Betonstützmauern, die auch das Eisenbahn-Bundesamt wegen des geringen Landverbrauchs bevorzugt, wird über einen Million kosten. Und auch ein höhengleicher Übergang wird wegen der geforderten Zweispurigkeit und der erforderlichen Böschungen 750 000 Euro und eine ganze Menge Grundstücke der Anlieger kosten.

Eine rege Diskussion gab es nach Auskunft von Rolf Syassen auf der SPD-Klausurtagung aufgrund der aktuellen neuen Planungsunterlagen und Kostenschätzungen zum Bahnloch Bödinghausen. Die Überlegungen zu einer mit hohen Betonwänden abgestützten Brücke, um möglichst wenig Fläche von den Anliegern in Anspruch zu nehmen, wurden von den Fraktionsmitgliedern aus Gründen des Landschaftsbildes und der höheren Kosten sehr skeptisch gesehen und eindeutig abgelehnt.

Der als Gast geladene Bürgermeister Klemens Keller berichtete den Fraktionsmitgliedern, dass durch die ständig schärfer werdenden Vorschriften ein höhengleicher Bahnübergang nun weiträumig die Möglichkeit für Begegnungsverkehr verlange, also zweispurig sein müsse. Die an den vielen anderen Bahnübergängen vorgenommenen, recht geringfügigen Maßnahmen würden jetzt hier aufgrund der Verzögerungen nicht mehr ausreichen und aufgrund der Topografie entsprechend teuer.

Klemens Keller bevorzuge daher nach jetzigem Stand der Dinge die alte Lösung mit der durch eine Böschung optisch noch recht gefälligen Brücke, die allerdings einen um 1 200 Quadratmeter höheren Flächenbedarf nach sich ziehen würde. Da auf der Brücke nur eine Breite von vier Metern vorgesehen sei, würde sie sogar zur Verkehrsberuhigung beitragen, weil direkt auf der Brücke kein Begegnungsverkehr möglich sei.

In der SPD-Fraktion wurden in einer kontroversen Diskussion Stimmen laut zu prüfen, diesen Bahnübergang angesichts der in der Nähe liegenden Übergänge der Holtfelder Straße und Versmolder Straße und des seit Jahren bestehenden Widerstandes der direkten Anlieger komplett zu sperren. Man sei zuletzt von vielen Bürgern in diesem Sinne angesprochen worden. Selbst wenn die Stadt nur einen Bruchteil der Kosten tragen müsse, so seien im Zeichen der Schuldenkrisen derart hohe Kosten der öffentlichen Hand für einen Wirtschaftsweg, der keine wesentliche Erschließungsfunktion für Siedlungsgebiete habe, eher fragwürdig.

Rolf Syassen berichtete, dass der Bürgermeister Klemens Keller zu Bedenken gegeben hätte, das eine solche Sperrung wahrscheinlich schwierig durchzusetzen sei. Im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke Haller Willem sei es nur gelungen, zwei Übergänge zu schließen, so dass es im Stadtgebiet weiterhin 13 Übergänge gebe.

Der Bürgermeister wurde von den Sozialdemokraten gebeten, die von Seiten des Eisenbahnbundesamtes vorgelegte Kosten-ermittlungen noch einmal kritisch zu hinterfragen, bevor man innerhalb der SPD-Fraktion und dann sicherlich auch im Hauptausschuss des Stadtrates dazu weiter beraten wird. Angesichts der guten Entwicklung der Fahrgastzahlen und des derzeit bereits diskutierten Halbstundentaktes auch in Borgholzhausen müsse diese Gefahrenstelle nach Ansicht der SPD-Fraktion endlich beseitigt werden.

> zurück nach oben
 


18.01.2012
Bericht: HK


„Noch mehr Haller Willem möglich”

Borgholzhausen - Wohl kaum ein anderer als die »Initiative Haller Willem« hat diesen jährlich ausgelobten Preis für Klimaschutz mehr verdient. Denn schließlich haben es die ehrenamtlichen Mitglieder geschafft, aus einem totgesagten Kandidaten, die Linie sollte vor rund 20 Jahren stillgelegt werden, mit der Initialzündung Expo 2000 eine Erfolgsstory zu zaubern.

Mit der Finanzspritze von 1 000 Euro kann die Initiative zwar keine Berge versetzen, aber allein diese Auszeichnung ist natürlich eine Unterstützung für die Arbeit, die seit 1991 geleistet wird und die immer noch weitergeht. Nächstes Etappenziel, so Johannes Bartelt, Sprecher der Initiative, ist der durchgehende 30-Minuten-Takt von Bielefeld bis Osnabrück, zumindest in den Hauptverkehrszeiten.

Seit Anfang der 90er Jahre setzen sich die Mitglieder der Initiative Haller Willem für den Erhalt, die Modernisierung und den weiteren Ausbau der alten Eisenbahnstrecke zwischen den Zentren Bielefeld und Osnabrück ein. Fast genau in der Mitte, direkt an der niedersächsischen Grenze, befindet sich die Lebkuchenstadt mit dem außerhalb liegenden, historischen Bahnhof. Der PiumBus sorgt seit ein paar Jahren dafür, dass die Piumer auch ohne mit dem Auto fahren zu müssen, den Zug besteigen können. Zur Expo wurde das Teilstück zwischen Bielefeld und Dissen/Bad Rothenfelde grundlegend saniert. Und seit 2005 rollte der Zug auch wieder auf dem Teilstück in Niedersachsen bis nach Osnabrück.

Zusammen mit Thomas Wirp von der RWE überreichte Bürgermeister Klemens Keller im Bahnhof den Scheck und die Urkunde und bezeichnete es als einen »denkwürdigen Termin«. Es sei ein Vorschlag der Piumer CDU gewesen, die Initiative mit diesem Preis auszuzeichnen. Was diese Bürger in mehr als 20 Jahren für die Reaktivierung dieses Zuges geleistet haben, sei ein Musterbeispiel und Vorbild für eine Bürgerinitiative. „Was Sie für dicke Bretter gebohrt haben und an Überzeugungsarbeit leisten mussten, ist einfach unglaublich.” So sei jetzt kein Radweg auf der Trasse entstanden, sondern die Bahn funktioniere wieder. Und, so ist der Bürgermeister überzeugt, der Haller Willem habe durchaus noch Potenzial, „wir bleiben optimistisch, es ist noch mehr Haller Willem möglich”.

Weil viele Pendler jetzt ihre Autos stehen lassen, ist das natürlich ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz. Die bislang schon erreichten Fahrgastzahlen, an Werktagen sind das rund 5 800 Fahrgäste, beweisen, so Thomas Wirp, das ein regionales Bahnkonzept bei den Bürgern große Akzeptanz finden kann. Viele nutzen den Haller Willem für Beruf und Schule, auch für Freizeitzwecke werde der Zug immer beliebter. Wirp: „Die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.” Das Preisgeld stellt übrigens RWE Deutschland zur Verfügung. Johannes Bartelt bedankte sich bei RWE und der Stadt

Es gehöre viel dazu, die Leute dazu zu bringen, auch in den Zug einzusteigen. Sie arbeiteten noch am 30-Minuten-Takt, und da sei so eine Auszeichnung ein gutes Signal und eine willkommene Unterstützung.

> zurück nach oben
 


14.01.2012
Bericht: IHW


Storck-Betriebskicker gewinnen Haller-Willem-Cup

Siegermannschaft Storck Halle mit Jürgen Werner (hinten rechts), der den von der VLO gestifteten Pokal überreichteOsnabrück – Erst nach jeweils 10 Neun-Meter-Schüssen und 4:4 nach regulärer Spielzeit konnte die Betriebsmannschaft der Firma Storck (Halle) sich in diesem Jahr den Haller-Willem-Fußballpokal gegen die Stadtwerke Bielefeld sichern. Bei der achten Ausspielung des Pokals im Fußballcenter Osnabrück-Sutthausen gewann das Team damit nach 2005 und 2007 zum dritten Mal den von der VLO (Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück) gestifteten Pokal.

Im Spiel um den dritten Platz besiegte TuS Haste das Team der portugiesischen Kicker aus Osnabrück. Die weiteren Plätze belegten Titelverteidiger Luthin & Koch (Osnabrück), SV Hagen, VfL Kloster Oesede, Eintracht Osnabrück, FC Türk Steinhagen, TuS Quelle und FC Lokomotive Osnabrück. FC Jugos Künsebeck hatte kurzfristig abgesagt. Die nächste Ausspielung des Pokals ist für den 19. Januar 2013 vorgesehen.

> zurück nach oben
 


13.12.2012
Bericht: WB


RWE Deutschland würdigt Initiative Haller Willem mit dem Klimaschutzpreis 2011 - Die Weichen richtig gestellt

Borgholzhausen - Schöne Würdigung für die Initiative Haller Willem (IHW): Der Energiedienstleister RWE hat die Interessengruppe nun für ihren Verdienst um den Erhalt und die Modernisierung der altehrwürdigen Bahnstrecke zwischen Osnabrück und Bielefeld mit dem Klimaschutzpreis 2011 ausgezeichnet.

RWE-Mann Thomas Wirp (von links) überreicht Dr. Siegfried Finke, Dieter Milenz, Johannes Bartelt und Lothar Kosch von der initiative Haller Willem die Klimaschutzpreis-Urkunde. Piums Bürgermeister Klemens Keller ist erster Gratulant. Foto: Daniel SalmonEine entsprechende Urkunde überreichte RWE-Kommunalbetreuer Thomas Wirp den Mitgliedern der Initiative am  Donnerstagnachmittag in der Piumer Bahnhofsgaststätte B3. Auch eine Geldprämie von 1000 Euro ist mit der Auszeichnung verbunden. Über die Vergabe entschieden wurde bereits im vergangenen Dezember im Umweltausschuss der Lebkuchenstadt. »Bereitgestellt wird die Auszeichnung zwar von RWE, den Preisträger benennen allerdings die jeweiligen Partnerkommunen «, begründete Thomas Wirp diesen Umstand. In einer kurzen Festrede benannte Bürgermeister Klemens Keller den maßgeblichen Grund, warum die Stadt den Klimaschutzpreis ausgerechnet der Initiative Haller Willem zugeschlagen hat: »Durch ihren Einsatz hat die Gruppe dazu beigetragen, Verkehr von der Straße weg auf die Schiene zu verlagern. Diese Maßnahme hilft dem Klimaschutz.« Das Stadtoberhaupt betonte, dass die IHW in den vergangenen zwei Jahrzehnten reichlich Überzeugungsarbeit leisten musste, damit der Bahndamm der Haller-Willem-Trasse nicht zu einem Fahrradweg umgebaut wird: »Es galt, Anliegerkommunen, die Deutsche Bahn sowie das Land NRW mit ins Boot zu holen.«

Gerne nahm die IHW-Abordnung Lob und Auszeichnung entgegen – und formulierte zudem bereits Pläne und Ziele für die Zukunft. »Wir wollen erreichen, dass der 30-Minuten-Takt der Verbindung auch über die Strecke Halle-Bielefeld hinaus bis nach Osnabrück ausgeweitet wird. Dadurch könnten bessere Anschlussmöglichkeiten an den Fernverkehr an den beiden Endpunkten entstehen «, benannte IHW-Mitglied Johannes Bartelt das nächste ehrgeizige Etappenziel

> zurück nach oben
 


11.01.2012
Bericht: NOZ


Sutthausen: Hanna Börger und Sarah Irwin eröffnen im Frühjahr „Wilde Triebe“

Osnabrück -  „Hanna hat’s drauf“ – der Titel eines Artikels im Gourmet-Journal „Der Feinschmecker“ über Jungköchin Hanna Börger aus GMHütte, die im Frühjahr zusammen mit Sarah Irwin das neue Café und Restaurant „Wilde Triebe“ im seit Ende 2008 leer stehenden und in der Zwischenzeit umgebauten Sutthauser Bahnhof eröffnet, ist ein Versprechen.

Noch eine Baustelle: der umgestaltete Sutthauser Bahnhof, wo Hanna Börger (rechts) und Sarah Irwin künftig für das Gastro-Angebot sorgen. Über eine kleine Zugbrücke geht es demnächst zu Restaurant und Außenbereich.Atelier und Kochkunst in kommunikativer Atmosphäre lautet künftig das Konzept im unter der Regie von Künstler Volker Johannes Trieb umgestalteten Gebäude. „Wir freuen uns, wenn kurz nach Ostern endlich die Bau- und Vorbereitungsphase abgeschlossen ist und wir wieder in der Küche stehen“, ist den beiden Köchinnen die Erleichterung über das näher rückende Ende der stressigen Planungszeit anzumerken. Derzeit wird die Karte abgestimmt und mit regionalen Zulieferern der Nachschub an frischen Produkten sichergestellt. „Unser Ansatz ist, bei den Gerichten saisonal das im Osnabrücker Land vorhandene hochwertige Angebot aufzugreifen und auf regionale Speisen-Qualität zu setzen. Das garantiert größtmögliche Frische“, gibt die GMHütterin Einblick in die künftige Linie. Zum Start im Laufe des April ist nach ihren Worten „eine kleine Karte“ vorgesehen.

Nach der 2007 beendeten Ausbildung im Osnabrücker „Remarque“-Hotel hat die 26-Jährige im mit einem Stern ausgezeichneten Landhaus Stricker auf Sylt sowie dem zu den besten Fischhäusern zählenden „Restaurant am Aasee“ in Münster gearbeitet. Jetzt erfüllt sie sich mit ihrer 31-jährigen Mitstreiterin, die fast zur gleichen Zeit im Remarque die Kochlaufbahn begonnen hat („Wir haben eine Wellenlänge, das passt einfach“), den Traum vom „eigenen Haus“. Warum die beiden lieber eigene Wege gehen, als in einem Sternehaus zu arbeiten: „Wir können hier unser Konzept verwirklichen.“

Das Abschiedsgeschenk an der bisherigen Münsteraner Wirkungsstätte für Hanna Börger: eine strahlend weiße Kochjacke mit der deutlich sichtbaren 38997 – die Zahl der von ihr in knapp drei Jahren dort bearbeiteten Bestellungen. Die Qualitätsempfehlung: ihr Erfolg beim Finale des „Linie“-Förderpreises für Nachwuchstalente der Kochszene Ende September in Essen. Dort setzte sich Hanna Börger gegen fünf Konkurrenten durchsetzte, die fast alle aus bekannten Sterneküchen kamen. Dabei brutzelte sie wie alle Finalisten live vor 150 Gästen ihr Rezept – „Heilbutt unter Pfifferlingshaube mit Blutwurst-Lauch-Cannelloni, Schalottenravioli und Petersiliesauce“. Fisch wird natürlich auch im Sutthauser Bahnhof auf der Karte stehen, aber nicht der Schwerpunkt sein. Die Tochter des Waldbühne-Spielleiters Johannes Börger, die schon früh im Kindesalter ihre Kochleidenschaft entdeckte: „Es kommt auch mal Steinbutt oder Seezunge auf die Karte – aber wenn Fisch, dann im Ganzen.“

Mehr als drei Jahren hat es gedauert, bis in den Sutthauser Bahnhof, der eine lange Gastronomie-Tradition hat und 2005 von der Reaktivierung des Haller Willems profitierte, im April neues Leben kommt. An das historische Gebäude, das künftig Platz für knapp 40 „Wilde Triebe“-Gäste und nachmittags Kaffee sowie selbst gebackenen Kuchen bietet, wurde eine Werkstatt für die Keramikarbeiten von Volker Johannes Trieb gesetzt. Originelle Atmosphäre ist Programm. Eine offene Küche, Holztische, Einrichtungsunikate oder das vom Künstler gestaltete Geschirr sollen künftig für das Wohlfühl-Ambiente sorgen. Volker Johannes Trieb: „Der Bahnhof steht für Gastronomie als Miteinander.“

> zurück nach oben
 


07.01.2012
Bericht: IHW


Haller-Willem-Cup am 14.01.

Osnabrück – Zwölf Fußballmannschaften aus dem Gebiet zwischen Bielefeld und Osnabrück spielen am 14. Januar wieder um den von der Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück (VLO) gestifteten Haller-Willem-Cup. Beginn ist um 14 Uhr im Fußballcenter Osnabrück-Sutthausen (Am Wulfter Turm 6).

> zurück nach oben
 


07.01.2012
Bericht: NOZ


Serienstart Bahnofsgeschichte(n): Die Grande Dame in Dissen/Bad Rothenfelde

Dissen/Bad Rothenfelde - Er ist der einstmals strahlende Mittelpunkt der 1886 eröffneten Haller-Willem-Strecke zwischen Osnabrück und Bielefeld: der Bahnhof Dissen/Bad Rothenfelde – mit dem Charme einer Grande Dame aus ferner Zeit. In der Tat schlug die Geburtsstunde des repräsentativen Schweizer-Fachwerk-Baus schon Mitte des 19. Jahrhunderts. In seinem ersten Leben diente das lang gestreckte Gebäude mit der charakteristischen flachen Dachneigung und der Schieferschindelung als erster Bahnhof von Hildesheim und war als solcher 1846 von den „Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen“ eröffnet worden. Als man dort 1884 einen größeren Bahnhof baute, wurde das gut erhaltene erste Stationsgebäude abgetragen und in Dissen-Rothenfelde wiederaufgebaut.

So konnten die beiden Orte, die sich zunächst an den Stammtischen einen regelrechten „Eisenbahnkrieg“ über den Standort des Bahnhofs geliefert hatten, zur Eröffnung der Strecke im August 1886 gemeinsam mit einem höchst ansehnlichen Bahnhofs-Ensemble aufwarten: Das schmucke Stationsgebäude enthielt neben der „Billett- und Gepäckexpedition“ und der „Privatdepeschenannahme“ zwei Wartesäle mit Restauration (1. und 2. Klasse sowie 3. und 4. Klasse) und ein Nichtraucherzimmer; ferner ein „Retiradengebäude“ (öffentliche Toilette) mit „Spritzenraum“ (Feuerlöscheinrichtungen), einen großen Güterschuppen, eine Weichenstellerbude und ein Bahnmeisterwohngebäude. Ein imposanter Wasserturm für den Dampflokbetrieb war weithin sichtbar. Er wurde 1979 abgerissen. Von den beiden in den 30er-Jahren errichteten Stellwerken existiert noch Dissen-Ost, das sich heute im Besitz des Heimatvereins befindet und von einem Radioamateurclub genutzt wird. Auch der Bahnhof selbst wird heute nicht mehr für eisenbahntechnische Belange gebraucht, moderne signaltechnische Anlagen steuern den Bahnbetrieb aus der Ferne.

Über das Jubiläum „125 Jahre Haller Willem“ informierte der Heimatverein Dissen im letzten Jahr. Vorsitzende Rosemarie Rieke freut sich, dass die Reaktivierung der traditionsreichen Eisenbahnlinie auch dem ehrwürdigen Bahnhofsgebäude neue Chancen gibt. Foto: Petra Pieper Schon bald nach ihrer Eröffnung sorgte die Eisenbahnstrecke zwischen Ostwestfalen und dem südlichen Osnabrücker Land für einen wirtschaftlichen Aufschwung: Sowohl das starke Dissener Unternehmertum als auch die Kurbetriebe des aufstrebenden Badeortes Rothenfelde hätten von dem Eisenbahnanschluss profitiert, berichtet Rosemarie Rieke. Die Vorsitzende des Dissener Heimatvereins hatte zum 125-jährigen Bestehen der Bahnstrecke im September 2011 eine Ausstellung mit alten Fotografien und Postkarten, Urkunden und Zeitungsausschnitten gestaltet. Erlebte der Bahnhof in seinen Anfängen vor allem florierenden Warenumschlag, gut gelaunte Kurgäste und Ausflügler, so zogen im Ersten Weltkrieg Soldaten von hier aus in den Krieg, brachten im Zweiten Weltkrieg Lazarettzüge Verwundete zu den Sanatorien in Bad Rothenfelde.

Nach einem erneuten Aufblühen in den Jahren des Wirtschaftswunders blieben in den 80er-Jahren die Reisenden aus. 1984 wurde der Personenverkehr, 1992 der Güterverkehr zwischen Dissen und Osnabrück stillgelegt. Auf westfälischer Seite blieb die Verbindung von Dissen-Bad Rothenfelde nach Bielefeld in Betrieb, wurde zur Expo 2000 umfassend modernisiert und konnte einen deutlichen Fahrgastzuwachs erzielen.

Diese Entwicklung war 1991 für die Initiative Haller Willem Motivation, mit Ideenreichtum und Durchhaltevermögen für die Wiederinbetriebnahme des Haller Willem in Richtung Osnabrück zu werben. Im Juni 2005 gelang dann die in Niedersachsen einmalige Reaktivierung einer ruhenden Bahnstrecke. Seitdem herrscht auf dem alten Bahnhof, der nicht länger Endstation war, wieder reger Betrieb. Jede Stunde läuft ein moderner Talent-Triebwagen ein und transportiert Schüler, Studenten, Berufstätige, Touristen und Shoppingkunden zu ihren Zielen.

In dem ehemaligen Wartesaal hat sich seit 1992 der Jazzclub Dissen als „einziger mit Gleisanschluss“ atmosphärisch adäquat eingerichtet und erfreut sich wohlwollender Unterstützung vom neuen Eigentümer Franz Gausepohl, der den Bahnhof und das umgebende Areal im Jahre 2002 von der Bahn erwarb und sich mitfreut.

Auch für die inzwischen fast 166 Jahre alte Bausub- stanz der Grande Dame hat eine Verjüngungskur begonnen. Erst kürzlich ist der ehemalige Güterschuppen unter Einbeziehung des vorhandenen Holzgebälks zu einer lichten Tagungs- und Festhalle mit angrenzendem Wintergarten umgebaut worden. Erste Veranstaltungen haben bereits stattgefunden. „Highlight 2011 war die Benefiz-Gala mit Alfons Schuhbeck zugunsten der Dissener Außenstelle der Osnabrücker Tafel“, sagt Kai Brand von der Unternehmensgruppe Gausepohl. Für das einstige Empfangsgebäude entwickele das Unternehmen noch Nutzungsideen: „Bei einem Bier und einer Thüringer Bratwurst oder einem Steak den Haller Willem einlaufen zu sehen, das wäre doch was“, lässt Brand die Fantasie spielen. Auch Pläne für eine schon länger angedachte Verkaufsladenfläche seien noch aktuell. Bis dahin aber nimmt der Reisende gern mit dem Angebot von Martins Bahnhofskiosk vorlieb: Hier gibt es seit gut einem Jahr jeden Tag von 7 bis 19 Uhr heißen Kaffee, kühle Getränke und kleine Naschereien.

> zurück nach oben
 


04.12.2012
Bericht: WB


»Das ist grober Unfug« Anlieger am Bödinghauser Bahnübergang wollen notfalls erneut gegen Brücke klagen

Borgholzhausen - Jürgen Upmeyer, Anja Diekmann und Hermann Möllenbrock sind sich einig. Mit der derzeitig von der Deutschen Bahn favorisierten Brückenlösung am Bahnübergang Bödinghausen können sich die drei Anwohner keinesfalls anfreunden. »Das ist grober Unfug ohne jedes Augenmaß«, sagt Upmeyer.

Am benachbarten Bahnübergang sind Halbschranken angebracht worden. »Warum geht das nicht bei uns«, fragt Jürgen Upmeyer. Notfalls wollen die Grundstückseigner abermals vor Gericht ziehen, sollte die endgültige Planfeststellung der Deutschen Bahn und des zuständigen Eisenbahnbundesamtes die jetzige knapp 1,1 Millionen Euro teure Brückenvariante ausweisen. Mitte des Monats will sich das Trio mit seinem Anwalt über das weitere Vorgehen in dieser Sache beraten.

»Wir haben den Eindruck, dass sich die Bahn nur auf diese eine Lösung versteift hat«, moniert Jürgen Upmeyer. Zwar habe die Bahn nun auch die Kosten für einen höhengleichen Ausbau mit signaltechnischer Absicherung abwägen lassen, dieser Möglichkeit aber kaum Gewicht eingeräumt – wegen Sicherheitsbedenken. Auch die Anwohner sind sich einig, dass etwas passieren muss, aber einen Betonklotz in der Landschaft wollen sie keinesfalls dulden. Upmeyer: »Man sollte die Kirche im Dorf lassen und an den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit denken. Schließlich handelt es ja nicht um die Überführung einer Bundesstraße über eine ICE-Trasse, sondern um einen Wirtschaftsweg, der über eine Regionalbahnstrecke führt!« Der Durchfahrtsverkehr rechtfertige das Brückenmodell nicht. Lediglich, wenn es zu erhöhtem Verkehrsaufkommen an der Kreuzung der nahegelegenen Bundesstraßen käme, würden Ortskundige die Straße als Abkürzung nehmen. »Einen Unfall mit einer Bahn hat es an dieser Stelle aber nie gegeben«, betont Hermann Möllenbrock. Zumal glauben die Anwohner, dass kaum jemand den Weg nutzen würde, sobald der A 33-Ausbau erfolgt. Jürgen Upmeyer überlegt, den Bund der Steuerzahler einzuschalten, sollte eine deutlich teurere Brücke den Vorzug vor einem beschrankten Bahnübergang erhalten, der mit knapp 850 000 Euro zu Buche schlagen würde. »Dass wir dann sogar mehr Land abtreten müssten, als bei der Brückenplanung, stört uns nicht«, versichert der studierte Jurist.

Die Anwohner verstehen nicht, warum nicht schon im Jahr 2000 im Zuge der Reaktivierung der Strecke im Rahmen der Expo in Hannover ein signaltechnisches Absicherungssystem installiert wurde. Schließlich ist auch der benachbarte Bahnübergang per Halbschranke gesichert worden. »Schranken und eine Solaranlage für die Blinklichter lagen schon unmittelbar neben dem Übergang bereit, wurden dann aber später abgeholt«, sagt Anja Diekmann. Im Zuge des Ausbaus der Strecke war wohl zunächst geplant, alle Übergänge zu beschranken. »Wegen der besonderen topographischen Lage wurde an dieser Stelle aber schließlich eine Brückenquerung ins Auge gefasst«, erklärt Manfred Warias vom Piumer Ordnungsamt. Das Thema sei dann aber nicht mehr mit letzter Konsequenz angegangen worden. »Nach Expo-Ende war der Druck weg«, gibt Warias zu. 441 000 Euro für eine Brücke habe eine grobe Schätzung in 2003 ergeben. Auch für den Mann von der Stadtverwaltung ist die aktuell avisierte »Riegelkonstruktion« nur eine suboptimale Alternative: »Die Version mit Stützwänden ist die denkbar schlechteste Lösung. Die Brücke wirkt wie ein Bollwerk in der Landschaft.«

> zurück nach oben
 

> nach oben